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Samstag, 1. März 2014

Der russisch-ukrainische Konflikt spitzt sich dramatisch zu. Mehrere hundert Bewaffnete landeten auf der Krim. Die Ukraine spricht von einer „militärischen Invasion“. US-Präsident Obama drohte Russland mit Konsequenzen.

ESKALATIONAngst vor russischer Invasion auf der Krim nimmt zu

Der russisch-ukrainische Konflikt spitzt sich dramatisch zu. Mehrere hundert Bewaffnete landeten auf der Krim. Die Ukraine spricht von einer „militärischen Invasion“. US-Präsident Obama drohte Russland mit Konsequenzen.
Ein bewaffneter Mann auf einem Platz nahe des Flughafens in Simferopol. Quelle: ap
Ein bewaffneter Mann auf einem Platz nahe des Flughafens in Simferopol.Quelle: ap
Kiew/Moskau/WashingtonDie Lage auf Krim spitzt sich dramatisch zu. Der ukrainischen Regierung und US-Offiziellen hat Russland „mehrere hundert“ auf die Krim geschickt. Die Ukraine wirft Russland vor, massiv die Grenze zwischen beiden Ländern zu verletzen. Transportflugzeuge, Hubschrauber und Soldaten seien auf die ukrainische Halbinsel Krim eingedrungen, sagte der UN-Botschafter des Landes, Juri Sergejew. „Wir betrachten das als Aggression.“ Interimspräsident Alexander Turtschinow sprach von einer „militärischen Invasion“ unter dem Deckmantel einer Übung.
Die Spannungen drohen eine neue Eiszeit in den russisch-amerikanischen Beziehungen einzuleiten. US-Präsident Barack Obama erklärte in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, eine militärischen Intervention auf die Krim würde ihren „Preis“ haben. „Jede Verletzung der Souveränität und Grenzen der Ukraine wäre zutiefst destabilisierend“. „Sie würden einen tiefen Eingriff ein Angelegenheiten bedeuten, die von den Bürgern der Ukraine entschieden werden müssen.“ Die USA seien „zutiefst besorgt“, sagte Obama. Die Situation sei „fließend“ und werde von Washington genau beobachtet.
Später verlautete aus dem Weißen Haus, dass die USA aus Protest gegen eine Entsendung russischer Truppen auf die ukrainische Halbinsel Krim den für Juni geplanten G-8-Gipfel in Sotschi platzen lassen könnten. Obama könne seine Reise in die russische Schwarzmeerstadt „absagen“, sagte ein US-Regierungsvertreter am Freitagabend in Washington.
In dem autonomen Gebiet, das hauptsächlich von Russen bewohnt wird, landeten am Freitag nach ukrainischen Angaben unter anderem 13 russische Militärmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 mit insgesamt rund 2000 Soldaten sowie elf Hubschrauber vom Typ Mi-24. Zudem wurde am Abend der Luftraum über der Hauptstadt Simferopol gesperrt.

PULVERFASS KRIMRussland mit „Kampfhubschraubern“ eingedrungen

Auf der Krim sind Regierungsangaben zufolge 2000 russische Soldaten gelandet. Der Übergangspräsident sprach von einer „militärischen Invasion“. Die USA warnen Russland, dass eine Invasion ihren „Preis“ hätte.
Pulverfass Krim: Russland mit „Kampfhubschraubern“ eingedrungen
„Nicht nur, dass Soldaten und Transportflugzeuge in unseren Luftraum eingedrungen sind“, sagte der ukrainische Botschafter Juri Sergejew an einer eilig anberaumten Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. „Es haben auch elf Hubschrauber die Grenze verletzt. Und ich spreche von Mi-24. Das sind keine einfachen Transport-, das sind Kampf- und Angriffshubschrauber.“ Es sei das gleiche Szenario wie in anderen früheren Sowjetrepubliken.
Insider in den USA berichten von Hinweisen auf russische Truppenbewegungen auf der Krim. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend von mehreren Personen erfuhr, werden zum Teil Soldaten auf die ukrainische Halbinsel verlegt und zum Teil abgezogen. Die Stärke und die Ziele der Einheiten seien unklar. Eine der Personen, die alle namentlich nicht genannt werden wollten, erklärte, möglicherweise solle der Schutz der auf der Krim stationierten russischen Soldaten verbessert werden.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, äußerte nach einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates ebenfalls ihre große Besorgnis. Sie forderte eine internationale Mission, um die Lage zu entschärfen und bekräftigte, dass die USA der Ukraine beistehen würden.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/eskalation-angst-vor-russischer-invasion-auf-der-krim-nimmt-zu/9556100.html
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