Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Dienstag, 18. Dezember 2012

S&P hebt Griechenlands Rating kräftig an 18.12.2012, 18:49 Uhr, aktualisiert heute, 19


EURO-KRISENLANDS&P hebt Griechenlands Rating kräftig an

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bonitätsbewertung für Griechenland um sechs Stufen auf „B-“ erhöht. Dies entspricht einer spekulativen Anlage. Der Ausblick für das neue Rating sei stabil.
Kräne an der Akropolis in Griechenland. Quelle: Reuters
Kräne an der Akropolis in Griechenland.Quelle: Reuters
Athen/Washington/London/New YorkDie US-Ratingagentur Standard & Poor's hat Griechenlands Kreditwürdigkeit nach dem erfolgreichen Anleihenrückkauf um sechs Stufen vom "teilweisen Kreditausfall" (selective default, SD) auf die Wertung B-/B angehoben. Die Agentur sprach am Dienstag zugleich von einem stabilen Ausblick für das neue Rating. Zur Begründung erklärte S & P, ihrer Meinung nach sei die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion fest entschlossen, Griechenland in der Eurozone zu behalten.
Mit dem Rückkauf von Anleihen zu einem kräftigen Abschlag konnteGriechenland seine Schulden um rund 20 Milliarden Euro senken. Dies war Voraussetzung dafür, dass seine Euro-Partner und der Internationale Währungsfonds jüngst grünes Licht gaben für die Auszahlung von Hilfen über 49,1 Milliarden Euro bis Ende März.
Kurz vor der Ratinganpassung am Dienstag nahm Griechenland außerdem bei einer Auktion kurzfristiger Anleihen frisches Geld zu niedrigeren Zinsen auf. Das schuldengeplagte Land erlöste bei der Versteigerung von Papieren mit einer Laufzeit von 13 Wochen insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Der Zinssatz lag nach Angaben der griechischen Schuldenbehörde bei 4,11 Prozent. Bei einer ähnlichen Anleihenauktion am 13. November lag die Rendite noch bei 4,2 Prozent.
Der Internationale Bankenverband IIF erklärte unterdessen, trotz der teilweise an Griechenland ausgezahlten Kredite der internationalen Gläubiger gebe es nach wie vor beträchtliche Risiken. Das griechische Bruttoinlandsprodukt werde im kommenden Jahr voraussichtlich um vier bis fünf Prozent zurückgehen, außerdem würden neue Sparmaßnahmen den sozialen Zusammenhalt in Frage stellen.
Die neuen Kredite für Griechenland im Umfang von 34,3 Milliarden Euro sollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Athen bis Mittwoch ausgezahlt sein. Nach einer am Montag überwiesenen ersten Tranche von sieben Milliarden Euro sollen 11,3 Milliarden Euro für den Rückkauf von Staatsschulden überwiesen werden, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag. Weitere 16 Milliarden Euro würden für die Rekapitalisierung von Banken des hoch verschuldeten Landes erwartet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen