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Dienstag, 5. März 2013

Die Euro-Zone lässt offen, ob sie Bank-Kunden in Zypern zur Kasse bittet. In anderen Krisenländern hat die EU bewusst darauf verzichtet.


Zittern in Zypern

Die Euro-Zone lässt offen, ob sie Bank-Kunden in Zypern zur Kasse bittet. In anderen Krisenländern hat die EU bewusst darauf verzichtet. Im Falle Zyperns legt sie sich nicht fest und schafft damit neue Unsicherheit.
Die Flaggen der EU-Länder. Quelle: dapd
Die Flaggen der EU-Länder.Quelle: dapd
Zypern hat es nun schriftlich: Der Inselstaat wird einen Kredit von der Euro-Zone bekommen. Die Eurogruppe erklärte sich am Freitag "bereit, Zypern in seinem Anpassungsprozess zu unterstützen". In der zweiten März-Hälfte könne man das Hilfsprogramm für das kleine Mittelmeer-Land wahrscheinlich beschließen, heißt es in der kurzen Erklärung der Minister. Im Gegenzug verpflichtete sich Zypern, den Kampf gegen die Geldwäsche von unabhängigen Experten vor Ort überprüfen zu lassen. Damit soll nun ein privates Unternehmen beauftragt werden.
So weit, so unklar. Denn die eigentliche Frage, um die sich in Zypern alles dreht, hat der neue Eurogruppen-Chef Dijsselbloem trotz mehrfacher Nachfragen nicht beantwortet: Sind die großen Vermögen auf zyprischen Banken noch sicher? Oder müssen sich die Inhaber großer Konten an den Kosten der Sanierung der zyprischen Banken beteiligen?

Was für ein Zypern-Hilfspaket spricht

Wieso das in Zypern nun plötzlich anders sein soll, bleibt das Geheimnis des deutschen Finanzministers. Es ist nämlich vor allem Wolfgang Schäuble, der an Zypern ein Exempel statuieren will. Dafür gibt es wohl zwei Gründe. Zum einen ist Zypern ein sehr kleines Land und kann sich folglich schlechter als andere gegen das große Deutschland wehren. Zum anderen haben russische Oligarchen Geld in Zypern angelegt. Und wenn man reichen Russen Geld wegnimmt, dann gibt es dafür in Deutschland viel Applaus - im Wahljahr kein unwichtiger Faktor.
Populismus im Bundestagswahlkampf ist allerdings kein guter Ratgeber für das Krisenmanagement in der Euro-Zone. Wer das russische Kapital aus Zypern vertreibt, schwächt die Wirtschaft des Landes. Daran können die Geldgeber Zyperns wohl kaum ein Interesse haben - auch Deutschland nicht.
Man darf daher die Vorhersage wagen, dass sich Schäuble mit seinem Ansinnen am Ende nicht durchsetzen wird. Allein die anhaltende Diskussion über eine Enteignung von Bankkunden auf Zypern reicht allerdings schon aus, um dem Inselstaat und der Euro-Zone insgesamt zu schaden.

Wie eine Zypern-Lösung aussehen könnte

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