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Mittwoch, 27. März 2013
Bank-Run in den Köpfen
Anleger mit einem Anlagevermögen von mehr als 100.000 Euro sollen sich an der Bankenrettung auf Zypern mit 40 Prozent beteiligen. Diese Zahl nannte der Finanzminister der Insel Michael Sarris im Interview mit dem» BBC. Damit wird ein Präzedenzfall geschaffen, der Sparern und Anlegern im Gedächtnis bleiben wird, fürchtet» Bloomberg. Investoren sorgen sich, ob sie auch zur Kasse gebeten werden, falls Slowenien, Italien, Spanien oder erneut Griechenland Hilfe brauchen. Damit würden Anstürme auf die Banken wahrscheinlicher, wenn ein Land einen Hilfsantrag stellt. "Wer eine Zwangsabgabe auf Bankkonten einführt, riskiert, dass Bürger zwei Mal darüber nachdenken, ob sie ihr Geld den heimischen Banken überlassen", zitiert das » Manager Magazin Simon Tilford, Chefökonom des britischen Thinktanks Centre for European Reform. Doch genau das wird offenbar schon geplant. » Reuters verweist auf den konservativen schwedischen Abgeordneten Gunnar Hökmark, der vorschlage, das EU-Parlament solle bei Rettungsaktionen für Banken eine Beteiligung reicher Kontoinhaber fordern. Nicht gerade vertrauensfördernd war auch die Äußerung von Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem (hier im Bild), wonach Zypern als Vorbild dienen könnte. Die Europäische Zentralbank und dieEU-Kommission bemühen sich laut » Handelsblatt um Schadensbegrenzung. Die Beteuerungen helfen nicht viel: » Reuters zitiert eine Forsa-Umfrage, derzufolge 54 Prozent der Bundesbürger der Zusage der Kanzlerin nicht glauben, dass Spareinlagen in Deutschland sicher sind. Vor diesem Hintergrund bemüht sichSparkassen-Präsident Georg Fahrenschon festzustellen, dass es "völlig ausgeschlossen" sei, dass es hier staatlichen Zugriff auf Spareinlagen geben könnte. Die Beschwichtigungsversuche kommen nicht von ungefähr, findet die » Börsen-Zeitung. Denn der Bank Run fände zwar noch nicht mit den Füßen statt, sehr wohl aber schon in den Köpfen |
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