Donnerstag, 26. März 2015
Dutzende Tote in SanaaSaudis aktivieren 150.000 Soldaten
Der "große Krieg" im Jemen hat begonnen: Tausende saudische Soldaten stehen an der Grenze bereit, die Luftschläge töten mindestens 25 Zivilisten. Der Iran, der die Huthi-Rebellen unterstützen soll, verurteilt den Militäreinsatz des saudischen Erzfeindes.
Bei saudischen Luftangriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa sind nach Angaben der schiitischen Huthi-Rebellen 25 Zivilisten getötet worden. Ein Sprecher des von den Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums erklärte, Kampfflugzeuge hätten Wohngebiete in der Nähe des internationalen Flughafens bombardiert. 40 Menschen seien verletzt worden. Der Huthi-TV-Kanal Al-Masira sprach von Dutzenden Toten und Verletzten.
Laut unbestätigten Berichten sollen bei Luftschlägen auch ein Stützpunkt nördlich von Sanaa sowie die politische Zentrale der Rebellen in der Hauptstadt getroffen worden sein. Dabei sollen auch einige Führer der Rebellen getötet worden sein. Auch Munitionslager seien getroffen worden, hieß es weiter.
In der Nacht hatte Saudi-Arabien gemeinsam mit weiteren arabischen Verbündeten der Regioneinen Militäreinsatz im Jemen gestartet, der sich gegen die Huthi-Rebellen richtet. Saudi-Arabien hält laut Medienberichten für den internationalen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen im Jemen 100 Flugzeuge und 150.000 Soldaten bereit.
Der Iran verurteilte das Eingreifen der Saudis. "Diese Angriffe sind nicht nur eine Verletzung der territorialen Integrität des Jemens, sondern auch eine sehr gefährliche Entwicklung", erklärte die iranische Außenamtssprecherin. Die Angriffe würden die Optionen für eine friedliche Lösung des Konflikts blockieren und sollten daher umgehend gestoppt werden, forderte die Sprecherin. Der Iran hat sich in dem Konflikt neutral gezeigt und für eine friedliche Lösung plädiert, soll aber die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützen.
Saudi-Botschafter: Reagieren auf Hadis Bitte
Der von Saudi-Arabien finanzierte Sender Al-Arabiya berichtete, die saudische Luftwaffe habe nun die Lufthoheit über den Jemen. Das Land wird von einem verheerenden Konflikt zwischen der Miliz und der Regierung beherrscht. Die Rebellen kontrollieren Sanaa und weite Teile des Nordens, während der Süden noch unter der Kontrolle der Regierung steht.
Kurz nach Beginn der Luftangriffe eroberten jemenitische Soldaten den Flughafen von Aden zurück. Die Huthi-Rebellen hatten den Flughafen zuvor nach Kämpfen mit Hadi-treuen Kräften eingenommen.
Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte am Mittwoch die UN und den Golfkooperationsrat um Hilfe angerufen. Sie sollten gegen die vorrückenden Huthi-Rebellen vorgehen. Der saudische Botschafter in den USA, Adel al-Dschubeir, sagte, sein Land und eine Koalition von zehn weiteren Staaten reagiere mit den Luftschlägen auf die Bitte der legitimen Regierung des Jemen. Die Luftschläge sind mit der US-Regierung abgestimmt, die sich aber nicht direkt beteiligt.
Hadi war nach seinem Hilferuf aus seiner Residenz im südjemenitischen Aden geflohen. Wo er sich jetzt aufhält, ist nicht bekannt.
Quelle: n-tv.de , nsc/AFP/dpa
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