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Sonntag, 14. Oktober 2012

Brüderle schließt Aufschub für Griechen nicht aus


„ALLES DURCHDENKEN“Brüderle schließt Aufschub für Griechen nicht aus

Griechenland für seine Reformen mehr Zeit zu geben sei durchaus eine Option, so FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle. Natürlich aber erst dann, wenn der Schuldenstaat sein Wort diesmal halte – wenigstens weitgehend.
Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle. Quelle: dpa
Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle.Quelle: dpa
BerlinFDP-Fraktionschef Rainer Brüderle ist unter Umständen dazu bereit, Griechenland mehr Spielraum bei der Bewältigung der Krise zu lassen. "Es ist ja keine schlechte Gesellschaft, mit Frau (IWF-Chefin Christine) Lagarde in einem Boot zu sein", sagte Brüderle in der ZDF-Sendung "Berlin direkt", die am Sonntagabend ausgestrahlt werden sollte
"Die Wut, die die Griechen empfinden, ist ja verständlich: Die Oberschicht trägt das Geld raus, und die kleinen Leute sollen den Anpassungsprozess ertragen." Das Entscheidende sei, dass Griechenland die realwirtschaftliche Veränderung hinbekomme. "Man kann nur dann darüber diskutieren, ob man eine Modifikation (des Reformprogramms) vornimmt, wenn zunächst mal die Hausaufgaben erledigt sind", betonte der FDP-Politiker. Dies werde der für November erwartete Troika-Bericht zeigen.
Es mache jedoch keinen Sinn, Geld in ein Fass ohne Boden zu schütten, warnte Brüderle. "Das ist auch kein Gegensatz zu dem, was Herr (Wirtschaftsminister Philipp) Rösler gesagt hat: Natürlich kostet auch ein Zeitaufschub Geld". Sinnvoll sei eine solche Erwägung aber immer dann, "wenn man damit vom Ergebnis etwas Besseres erreichen würde". Diesen Beweis müsse Griechenland erst liefern, bisher habe das Land Vereinbarungen gebrochen. Es habe auch bereits einen Schuldenschnitt gegeben. "Man muss wirklich alle Dinge durchdenken können, ohne dass man falsche Erwartungen setzt damit", sagte der FDP-Politiker.
Zunächst müsse jedoch der Bericht abgewartet werden. "Wenn Griechenland nichts tut und wir nur zahlen, geht das nicht gut - Leistung und Gegenleistung ist notwendig", betonte Brüderle. Nur wenn Griechenland seine Hausaufgaben mache, gebe es weitere Hilfen in welcher Form auch immer. "Darüber muss man diskutieren können - aber nur dann, wenn Griechenland sein Wort diesmal hält, wenigstens weitgehend hält", erklärte der FDP-Politiker.

EU-SCHULDENKRISESchäuble stärkt Griechen den Rücken

Ein Austritt aus der Euro-Zone sei „keine Option“, so der Finanzminister.
EU-Schuldenkrise: Schäuble schließt Euro-Austritt Griechenlands aus
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, die Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) wolle Griechenland zur Umsetzung von Reformen zwei Jahre mehr Zeit einräumen. Experten der Troika hätten in der vergangenen Woche die Euro-Finanzminister um einen derartigen Aufschub gebeten. Erhielte das Land mehr Zeit, würde dies allerdings 30 Milliarden Euro mehr kosten, schreibt das Magazin unter Berufung auf nicht näher genannte "Prognosen".
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Lagarde, hatte am Donnerstag dafür plädiert, Griechenland zwei Jahre mehr Zeit für sein Sparprogramm zu geben. Griechenland kann nur mit Krediten internationaler Gläubiger wie dem IWF vor einer Insolvenz bewahrt werden
Die Regierungen der Euro-Zone sind sich nicht einig, ob die Regierung in Athen mehr Zeit für die Erfüllung der Auflagen bekommen soll. Ein Bericht der Gläubigertroika aus IWF, Europäischer Zentralbank und EU-Kommission zur Lage in Griechenland wird für die kommenden Wochen erwartet. Danach soll über das weitere Vorgehen entschieden werden. 






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