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Montag, 14. Oktober 2013

Griechenland will Finanzlöcher mit dem Strecken von Schulden stopfen. Die EZB erteilt dem Vorhaben eine klare Absage. Da kommt die gesponserte Militär-Parade zum „Tag des Neins“ gerade recht.

VOR NATIONALFEIERTAGGriechenland fährt große Geschütze auf

Griechenland will Finanzlöcher mit dem Strecken von Schulden stopfen. Die EZB erteilt dem Vorhaben eine klare Absage. Da kommt die gesponserte Militär-Parade zum „Tag des Neins“ gerade recht.
Ein griechischer Fan bei der Fußball-EM 2012. Zum Nationalfeiertag lässt sich das Land seine Militärparade nun sponsern. Quelle: dpa
Ein griechischer Fan bei der Fußball-EM 2012. Zum Nationalfeiertag lässt sich das Land seine Militärparade nun sponsern.Quelle: dpa
Athen/LuxemburgDas pleitebedrohte Griechenland lässt sich die aufwendige Militärparade zum Nationalfeiertag sponsern. Damit auf der Parade in Thessaloniki am 28. Oktober wieder Panzer rollen können, sprang ein Sponsor in die Bresche, der den Treibstoff bezahlen wird. In den beiden letzten Jahren war die Parade wegen der Finanzkrise ohne motorisierte Einheiten und Luftwaffe abgehalten worden. Jetzt wollen die Griechen wieder große Geschütze auffahren.
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Bei dem Sponsor soll es sich um die bekannte Unternehmerfamilie Vardinogiannis handeln, die unter anderem im Mineralölgeschäft aktiv ist, berichtete die Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA. Der griechische Verteidigungsminister Dimitris Avramopoulos gab die zusätzlichen Kosten mit 35.000 Euro an.
Neben der Rückkehr zu großen Feierlichkeiten plant Griechenland schon den nächsten Wiedereinstieg: Das kriselnde Land will schnellstmöglich zurück an den Kapitalmarkt. Dafür planen die Griechen, Anfang 2014 Finanzierungslöcher mit dem Strecken von Schulden stopfen. Das in einer tiefen Rezession steckende Ägäis-Land erwägt, mit einem sogenannten Roll-Over im März auslaufende Anleihen im Umfang von 4,5 Milliarden Euro durch Bonds mit längerer Laufzeit zu ersetzen. Dies teilte Finanzminister Yannis Stournaras im Gespräch mit der Zeitung „Naftemporiki“ vom Montag mit.

Krisenländer im Check

  • Portugal
    - LICHT: Das Land steckt in der tiefsten Rezession seit den 1970er-Jahren. Doch der Abwärtsstrudel verliert an Stärke: Die Arbeitslosenquote sank im Mai und im Juni, das Geschäftsklima hellte sich sieben Monate in Folge auf. Die gesamte Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal überraschend um 1,1 Prozent, es war das erste Plus seit rund zweieinhalb Jahren.

    - SCHATTEN: Die jüngste Regierungskrise hat Investoren verunsichert und Zweifel geschürt, dass sich Portugal ab Mitte 2014 wieder vollständig über den Finanzmarkt finanzieren kann. Nur ein Rettungspaket über 78 Milliarden Euro bewahrte das Land vor der Staatspleite.
  • Zypern
  • Irland
  • Frankreich
  • Italien
  • Spanien
  • Griechenland
Der Staat hatte die Papiere 2009 und damit vor Beginn der Rettungsprogramme aufgelegt, um klamme Banken mit Liquidität zu versorgen und im Gegenzug Vorzugsaktien dafür erhalten. Griechenland wird seit 2010 von seinen Euro-Partnern und dem IWF mit rund 240 Milliarden Euro über Wasser gehalten und will in der zweiten Hälfte 2014 den Kapitalmarkt wieder anzapfen.
EZB-Direktor Jörg Asmussen erteilte zugleich der Hoffnung Griechenlands auf einen Roll-Over von Staatsanleihen des Ägäis-Landes im Bestand der EZB und der nationalen Notenbanken eine klare Absage: „Das käme einer monetären Staatsfinanzierung gleich“, betonte Asmussen in Luxemburg. Das aber ist der EZB laut EU-Vertrag verboten.
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