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Dienstag, 15. Oktober 2013

Zwangsumtausch der Griechen Land-Anleihen auch steuerlich ein Ärgernis

DipL-Fw. Heinz Leuken, Geldern
Zwangsumtausch der Griechen Land-Anleihen
auch steuerlich ein Ärgernis

I. Einleitung

Selten zuvor hat eine einzelne Maßnahme die Kapitalanleger so
sehr bewegt, wie der Zwangsumtausch griechischer Staatsanleihen
im Jahre 2012. Viele haben hierdurch einen Großteil ihres
eingesetzten Kapitals verloren. Einige Anleger konnten sich zumindest
dadurch trösten, dass der Zwangsumtausch gem. BMFSchreiben
vom 9. 3. 20121 zu einem steuerlichen Verlust führte,
der ihnen eine nicht unerhebliche Steuererstattung bescherte.
Doch sind die Regelungen dieses BMF-Schreibens für den Anleger
aus steuerlicher Sicht tatsächlich so günstig?
Der Beitrag widmet sich dieser Frage, indem die Inhalte des
Zwangsumtauschs sowie die Regelungen des zum Zwangsumtausch
ergangeneh BMF-Schreibens näher vorgestellt und
die Auswirkungen dieser Regelungen für den Privatanleger anhand
eines fiktiven Fallbeispiels aufgezeigt werden. Ferner gibt
er Beratungsempfehlungen zum Zwangs um tausch und zu dessen
steuerlicher Behandlung.

......

VI. Fazit
Der Zwangsumtausch der griechischen Staatsanleihen ist für die
Anleger auch aus steuerlicher Sicht ein Agernis. Obwohl sie tatsächlich
einen wirtschaftlichen Verlust erlitten haben, haben sie
bei Anwendung des BMF-Schreiberis vom 9. 3. 201214 entweder
Veräußerungsgewinne zu versteuern (Erwerb vor dem 1. 1.
2009), oder sie können die erlittenen Verluste nicht in voller
Höhe steuerlich geltend machen (Erwerb nach dem 31. 12.
2008). Den Erwerbern nach dem 31. 12. 2008 bietet das BMFSchreiben
vom 9. 3. 201215 indirekt die Möglichkeit des vollen
Verlustabzugs (vgl. unter V. 2. b)). Für die Erwerber vor dem
1. 1. 2009, die angesichts einer Anschaffung der Griechenland-
Anleihen deutlich vor dem Ausbruch der Krise nicht in Verdacht
stehen, als Zocker gehandelt zu haben, sollte das BMF
eine Billigkeitsregelung in Erwägung ziehen.

2294 Steuerrecht DER BETRIEB | Nr, 41 I 11.10. 2013

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