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Donnerstag, 17. Juli 2014

Der Anteil des europäischen Gemeinschaftsgeldes an den Währungsreserven der Zentralbanken geht weiter zurück. Er beträgt nun knapp ein Viertel - der Dollar liegt unangefochten auf Platz eins.

NotenbankenDie Bedeutung des Euro als Reservewährung sinkt

Der Anteil des europäischen Gemeinschaftsgeldes an den Währungsreserven der Zentralbanken geht weiter zurück. Er beträgt nun knapp ein Viertel - der Dollar liegt unangefochten auf Platz eins.
© DPAVergrößernDie Zentralbanken halten noch knapp 25 Prozent ihrer Währungsreserven in Euro - und mehr als 60 Prozent in Dollar.
Der Euro bleibt nach dem Dollar die zweitwichtigste Reservewährung. Sein Anteil an den weltweiten Währungsreserven sinkt aber weiter. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte, hatte die Gemeinschaftswährung am Ende des vergangenen Jahres einen Anteil von 24,4 Prozent an den Reserven der Notenbanken und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Das ist fast ein Prozentpunkt weniger als ein Jahr zuvor. Damit setzt sich ein Negativtrend für den Euro fort, der Mitte 2010 mit Ausbruch der Euro-Schuldenkrise begann.
Der Anteil des Dollar an den Währungsreserven blieb laut EZB gemessen zu festen Wechselkursen mit 61 Prozent stabil. Der japanische Yen legte das zweite Jahr in Folge zu und kam auf einen Anteil von 3,9 Prozent. Der Yen lag damit erstmals seit 2006, dem letzten Jahr vor Ausbruch der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, wieder fast gleichauf mit dem britischen Pfund. Dessen Anteil an den Weltwährungsreserven betrug Ende vergangenen Jahres 4 Prozent und damit auf dem Niveau von 2012.
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Insgesamt hielten die Notenbanken am Stichtag 31. Dezember 2013 Devisen im Gegenwert von umgerechnet 11,7 Billionen Dollar - ein neuer Rekord. Allerdings werden von den Statistikern nur gut die Hälfte der Reserven erfasst, da zahlreiche Zentralbanken nicht veröffentlichen, wie sich ihre Währungsreserven zusammensetzen. Dazu zählt auch die chinesische Zentralbank, die stark in amerikanischen Staatsanleihen engagiert ist.
Wie die EZB weiter mitteilte, blieb die Attraktivität des Euro als Parallelwährung in zahlreichen Ländern Zentral-, Ost- und Südosteuropas unvermindert hoch. Besonders beliebt war die Gemeinschaftswährung laut EZB in Rumänien, Polen, Bulgarien und der Türkei. Auch in Litauen nutzen viele Bürger schon kurz vor dem Beitritt des baltischen Landes zur Währungsunion im Januar bereits den Euro. Zudem floss zwischen Januar und Dezember 2013 wieder deutlich mehr Kapital in den Euroraum, etwa in die Aktien- und Anleihenmärkte. Diese Entwicklung stärkte nach Auffassung der EZB die Bedeutung des Euro.

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