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Freitag, 1. August 2014

Argentinien Kirchner: Hedgefonds üben Gewalt aus Argentiniens Präsidentin hat die Schuldigen für die Zahlungsunfähigkeit ihres Landes ausgemacht: Amerikanische Hedgefonds. Für Kirchner sind die Tilgungsforderungen wie „Raketen in einem Krieg“.

ArgentinienKirchner: Hedgefonds üben Gewalt aus

Argentiniens Präsidentin hat die Schuldigen für die Zahlungsunfähigkeit ihres Landes ausgemacht: Amerikanische Hedgefonds. Für Kirchner sind die Tilgungsforderungen wie „Raketen in einem Krieg“.

© AFPVergrößernArgentiniens Präsidentin Cristina Kirchner
Nach der gescheiterten Schlichtung im Finanzstreit zwischen Buenos Aires und zwei amerikanischen Hedgefonds hat die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner den Fonds die Schuld gegeben. „Wir leben in einer zutiefst ungerechten und zutiefst gewaltsamen Welt“, sagte Kirchner am Donnerstag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede. Die Tilgungsforderungen der Fonds seien ebenfalls „Gewalt“. Kirchner verglich die Forderungen der Hedgefonds NML Capital und Aurelius mit „Raketen in einem Krieg“, da „finanzielle Raketen ebenfalls töten“. Sie forderte ihre Landsleute auf, „ruhig zu bleiben“. Argentinien werde alle Rechtsmittel ausschöpfen.
Zugleich bestritt Kirchner, dass Argentinien zahlungsunfähig sei. Das geforderte Geld sei hinterlegt worden. Buenos Aires hatte bis Mittwoch um Mitternacht Zeit, 539 Millionen Dollar (403 Millionen Euro) an Staatsschulden bei internationalen Gläubigern zu tilgen. Die argentinische Regierung hinterlegte die fällige Summe auf einem Treuhandkonto bei der Bank of New York.
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Auf Anordnung eines amerikanischen Bundesrichters muss Argentinien aber erst die beiden Hedgefonds ausbezahlen, ehe es die Forderungen der anderen Gläubiger begleichen darf. Buenos Aires verweigert die Zahlung an NML Capital und Aurelius, die argentinische Schulden nach der Staatspleite Ende 2001 billig aufgekauft hatten und nun den Nennwert geltend machen. Mit dieser umstrittenen Strategie fahren sie hohe Renditen ein.

Standard & Poor’s und Fitch stufen herab

Die Bank of New York erklärte am Donnerstag, dass die 539 Millionen Dollar bis zu einer weiteren Entscheidung von Bundesrichter Thomas Griesa eingefroren blieben. Das Bundesgericht setzte eine Anhörung für Freitag um 11.00 Uhr (Ortszeit, 17.00 Uhr MESZ) an.
Nach der amerikanische Ratingagentur Standard & Poor’s stufte am Donnerstag auch die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Buenos Aires als „teilweisen Zahlungsausfall“ ein. Diese Bewertung bedeutet, dass ein Schuldner eine Anleihe oder Kreditrate nicht fristgerecht zurückzahlt, aber andere Verpflichtungen weiter erfüllt.

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