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Mittwoch, 6. August 2014

Tausende Soldaten an Ukraine-Grenze Nato befürchtet russische Invasion

Tausende Soldaten an Ukraine-GrenzeNato befürchtet russische Invasion

Neben den schweren Kämpfen in der Ostukraine wächst durch den russischen Aufmarsch die Sorge um eine weitere Eskalation der Lage. Nach Angaben der Nato heizt Moskau den Konflikt weiter an. Russland weist die Vorwürfe nachdrücklich zurück.
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In Europa wächst die Furcht vor einem Einmarsch russischer Truppen in den Osten der Ukraine. Die Nato beschuldigte die Regierung in Moskau, die Krise durch den Aufmarsch von rund 20.000 kampfbereiten Soldaten im Grenzgebiet weiter eskalieren zu lassen. Man teile die Sorge, dass Russland unter dem Vorwand eines humanitären oder friedenssichernden Einsatzes Truppen in das Nachbarland entsenden könnte, sagte eine Sprecherin des Militärbündnisses.
Auch Polens Ministerpräsident Donald Tusk warnte vor einer Invasion Russlands in der Ostukraine. Die Bundesregierung forderte von Russland, alles zu unterlassen, was zu einer weiteren Eskalation beitrage. Das derzeitige Großmanöver der russischen Luftwaffe und die Truppenverstärkungen in dem Gebiet seien ein Anlass, um die Lage an der Grenze genau zu beobachten, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. "Wir fordern eine größtmögliche Transparenz".
Russland wies seinerseits mit Nachdruck die Vorwürfe einer massiven Truppenkonzentration an der Grenze zur Ukraine zurück. Die jüngsten Behauptungen der USA und der Nato seien eine "Irreführung der Weltöffentlichkeit", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Wir haben Mitleid mit den Pressesprechern, die immer wieder zu solchen Vorwürfen gezwungen werden", sagte Generalmajor Igor Konaschenkow.
Nach Angaben eines hochrangigen Nato-Militärangehörigen hat Russland seit Anfang des Monats im Grenzgebiet zur Ukraine Panzer, Infanterie, Artillerie, Luftabwehrsysteme sowie Truppen zur logistischen Unterstützung zusammengezogen. Auch Spezialkräfte und verschiedene Einheiten der Luftwaffe seien vor Ort. Die Nato-Sprecherin gab Russland die Schuld an einer Verschlechterung der humanitären Lage in der Ostukraine: "Russland lässt den Zustrom von Waffen und Kämpfern über die Grenze zu. Der Konflikt wird durch Russland angeheizt." Die Regierung in Moskau bestreitet das.

Furcht bei Börsianern und Ökonomen

Unterdessen rückt die ukrainische Armee im Osten des Landes nach eigenen Angaben weiter gegen die Stellungen der Separatisten vor. Dabei seien 18 ukrainische Soldaten getötet und 54 verwundet worden. Ein Armeesprecher in Kiew widersprach der Darstellung, dass die Luftwaffe in der Nacht zum Mittwoch Angriffe auf die von Separatisten kontrollierte Stadt Donezk geflogen habe. Das einzige ukrainische Flugzeug in der Nähe der Millionenstadt sei für die Kommunikation mit den eigenen Bodentruppen zuständig gewesen.Augenzeugen sagten dagegen dem Korrespondenten von n-tv in Donezk, Dirk Emmerich, dass in der Nacht Luftangriffe stattgefunden hätten.
Wegen der Furcht der Anleger vor einer Eskalation der Ukraine-Krise sackte der deutsche Leitindex Dax erneut ab. Auch der EuroStoxx50 gab nach. An den russischen Börsen sorgten sich die Anleger zudem um einen möglichen Wirtschaftskrieg Russlands gegen den Westen. Die Leitindizes der Moskauer Börse notierten auf den niedrigsten Ständen seit Anfang Mai. Der Rubel fiel sogar auf ein Viereinhalb-Monats-Tief.
Am Vortag hatte der russische Präsident Wladimir Putin seine Regierung angewiesen, Vergeltungsmaßnahmen für die jüngsten westlichen Wirtschaftssanktionen gegen sein Land vorzubereiten.
In der Euro-Zone verschlechterte sich nach Berechnungen des Ifo-Instituts erstmals seit Ende 2012 das Wirtschaftsklima. Die von Ifo befragten Ökonomen befürchten in den kommenden sechs Monaten steigende Energiepreise und Einschränkungen beim Export durch den Ukraine-Konflikt.
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Quelle: n-tv.de , wne/rts/dpa

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