SchuldenkriseSnower fordert Ende der EZB-Hilfen für Griechenland
Die EZB sollte für ein schnelles Ende der Griechenland-Krise sorgen und die Ela-Kredite einstellen, fordert der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Dann gäbe es für das Land zwei Alternativen: Reformen oder Pleite.
13.06.2015
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Ansicht von Dennis J. Snower, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, für ein schnelles Ende der Griechenland-Krise sorgen. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung fordert der Ökonom die EZB dazu auf, ihre Nothilfe aus dem Programm „Emergency Liquidity Assistance“ (Ela) für das überschuldete Land einzustellen.
Dann gäbe es nach seiner Ansicht zwei Alternativen: Entweder akzeptiert Griechenland schnell umfangreiche Strukturreformen und kann nach einem Schuldenschnitt Mitglied der Währungsunion bleiben. Oder es kommt zu einer Staatspleite und einem kontrollierten Ausstieg Griechenlands aus dem Euro.
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„Griechenland sollte nicht erlaubt werden, sich einfach für zahlungsunfähig zu erklären und gleichzeitig Teil des Euro-Clubs zu bleiben“, schreibt Snower. „Stattdessen sollten die Gläubiger den freiwilligen Austritt Griechenlands aus dem Euro ,erkaufen‘.“ Dazu müssten ein weitgehender Schuldenerlass und Hilfen zum wirtschaftlichen Aufbau gehören. „Ein solcher Schritt wäre auch ein echter Neuanfang für die restliche Eurozone.“

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