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Samstag, 20. Juni 2015

Schuldenkrise Weißes Haus ruft Griechenland und Gläubiger zu Kompromiss auf Die amerikanische Regierung appelliert an Gläubiger und Griechen, sich anzunähern. Während sich der Streit zwischen Griechenland und dem Internationalen Währungsfonds zuspitzt, gibt die Organisation Zypern weitere Hilfen.


SchuldenkriseWeißes Haus ruft Griechenland und Gläubiger zu Kompromiss auf

Die amerikanische Regierung appelliert an Gläubiger und Griechen, sich anzunähern. Während sich der Streit zwischen Griechenland und dem Internationalen Währungsfonds zuspitzt, gibt die Organisation Zypern weitere Hilfen.

© REUTERSDemonstranten in Athen
Die amerikanische Regierung hat Griechenland und die internationalen Geldgeber des Landes zu einer Einigung im Schuldenstreit ermahnt. „Wir glauben, dass für Griechenland und seine internationalen Partner eine Notwendigkeit besteht, Schritte in Richtung Kompromiss zu unternehmen“, sagte Regierungssprecher Eric Schultz. Es müsse rasch ein glaubwürdiges Reformprogramm aufgelegt werden. Das sei Grundlage für langfristiges Wachstum in Europa.
Vor der Gipfeltreffen am Montagabend steigt der Druck auf die Verhandlungspartner. In Griechenland hoben verunsicherte Bürger Schätzungen zufolge allein in dieser Woche rund vier Milliarden Euro von ihren Bankkonten ab. Die EZB gewährte nochmals mehr Notkredite für das Land. Gibt es in den kommenden Tagen keine Einigung mit den Gläubigern, drohen Griechenland die Pleite und ein Ausscheiden aus der Eurozone.
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Union skeptisch

Mögliche Vereinbarungen müssen auch noch von den nationalen Parlamenten durchgewunken werden. Doch auch im Bundestag wächst die Zahl der Skeptiker, insbesondere in der Union. Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Gunther Krichbaum (CDU), sagte der „Saarbrücker Zeitung“, eine Zustimmung für eine Verlängerung des Hilfspaketes sei "äußerst schwierig". Zum aktuellen Stand der Verhandlungen sagte er, Minsterpräsident Alexis Tsipras müsse "eine 180-Grad-Wende
 vollziehen, damit wir noch zum Erfolg kommen".
Sollte es tatsächlich zu einem Grexit kommen, erwarten einige Wirtschaftswissenschaftler fatale Auswirkungen.  "Er würde das Land ins ökonomische Chaos stürzen. Für die Wirtschaft wäre es ein massiver Schock“, sagte etwa der Wirtschaftsweise Peter Bofinger der „Passauer Neuen Presse“. „Das Land würde eine Inflation gigantischen Ausmaßes erleben, da die Regierung versuchen müsste, den Absturz  durch das Drucken von Geld abzufedern."
Auch für die Eurozone hätte ein Ausscheiden Griechenlands Konsequenzen. Bislang gelte die Währungsunion als unangreifbare Festung. "Doch wenn ein Land ausscheidet, würde das Spekulanten anziehen. Sobald ein Land in eine wirtschaftlich schwierige Situation käme, würden Wetten auf einen weiteren Euro-Austritt abgeschlossen.“
Andere Wirtschaftswissenschaftler rechnen zwar ebenfalls mit einem deutlichen Einbruch der griechischen Wirtschaft nach einem Grexit, nach ein paar Monaten oder einem Jahr aber mit einer spürbaren Erholung. Sie stützen ihre Hoffnung darauf, dass eine neue Währung spürbar abwerten würde, was Exporte billiger machte. Griechische Waren wären dann auf dem Weltmarkt wieder wettbewerbsfähig.

Zypern macht Fortschritte

Während sich die Lage in Griechenland weiter zuspitzt, kommen positive Nachrichten zu Zypern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab weitere Finanzhilfen im Umfang von 278,4 Millionen Euro frei. In einer Mitteilung wurden dem Land zugleich Reformfortschritte bescheinigt.
Die Euroländer und der IWF hatten für Zypern im März 2013 ein Hilfspaket mit Notkrediten in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro geschnürt. Zu den Auflagen gehörte neben einem Sparkurs auch ein radikaler Umbau des Finanzsektors.

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