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Sonntag, 14. Februar 2016

Flüchtlingskrise Warnung vor Grenzkontrollen am Brennerpass Sollten am Brennerpass wirklich wieder Grenzkontrollen eingeführt werden, hätte das schwere wirtschaftliche Folgen, warnt der Präsident der Handelskammer Bozen in der F.A.S. Der bayerische Innenminister verteidigt die Pläne trotzdem.

FlüchtlingskriseWarnung vor Grenzkontrollen am Brennerpass

Sollten am Brennerpass wirklich wieder Grenzkontrollen eingeführt werden, hätte das schwere wirtschaftliche Folgen, warnt der Präsident der Handelskammer Bozen in der F.A.S. Der bayerische Innenminister verteidigt die Pläne trotzdem.
© DPASollten am Brenner wieder Grenzkontrollen eingeführt werden, drohen langen Staus, fürchten Wirtschaftsvertreter.
Nachdem die österreichische Regierung angekündigt hat, am Brennerpass wieder Grenzkontrollen einzuführen, warnen Politiker und Wirtschaftsvertreter in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) vor schwerwiegenden Folgen. Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, sagte: „Es drohen gewaltige Staus.“ Den Brennerpass passieren jährlich etwa vierzig Millionen Tonnen Waren und zehn Millionen Autos. Auch deutsche Urlauber, die an den Gardasee fahren, müssen mit Einschränkungen rechnen. Das gelte besonders an den bayerischen Grenzübergängen aus Österreich. „Sie können sich vorstellen, was dann an diesem Nadelöhr passiert“, so Ebner.
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F.A.S.Mehr dazu in der Sonntagszeitung vom 14.02.2016. Am Vorabend schon in derF.A.S. -App und als E-Paper.
Politiker aus Tirol und der zu Italien gehörenden, autonomen Region Südtirol verwiesen außerdem auf die symbolischen Folgen einer Grenzschließung. Der Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, sagte der F.A.S., in den vergangenen Jahrzehnten seien die Regionen Tirol, Südtirol sowie Trentino wieder eng zusammengewachsen, nachdem sie als Folge des Ersten Weltkrieges getrennt worden waren. „Maßgeblich dafür war, dass die Grenzbalken gefallen sind. Ich würde es als eine mittlere Katastrophe bezeichnen, wenn hier Grenzen wieder eingezogen werden.“ Sein Amtskollege aus Südtirol, Arno Kompatscher, sprach im Hinblick auf die Regionen von einem „kleinen Europa in Europa.“ Darum sei „das Infragestellen von Schengen für uns ganz besonders schwerwiegend.“
Politiker der CSU hießen die Pläne der österreichischen Regierung dennoch gut. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte der F.A.S.: „Ich kann die Österreicher nur ermutigen, ihre Grenze noch wirksamer zu kontrollieren und Einreisen wirksam zu beschränken.“ Ob Staus zu erwarten seien, hänge von der Gestaltung der Kontrollen ab. Wie diese aussehen könnten, sagte Herrmann nicht. Er betonte aber: „Die Sicherheit in unserem Land hat Vorrang.“

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