Munich ReVersicherung warnt vor neuem Schuldenschnitt in Griechenland
27.10.2012 · Schuldenschnitt für Griechenland? Bitte nicht, findet der Chef des Rückversicherungs-Konzerns Munich Re, Nikolaus von Bomhard. „Einen neuen Haircut darf es in dieser Lage nicht geben, sonst geht das Vertrauen restlos verloren“, sagt er der F.A.S.
Der Vorstandsvorsitzende der Munich Re, Nikolaus von Bomhard, hat vor einem neuen Schuldenschnitt für Griechenland gewarnt: „Einen neuen Haircut darf es in dieser Lage nicht geben, sonst geht das Vertrauen restlos verloren“, sagt Bomhard der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.“
Bomhard sagte, schon der erste Haircut sei ein Fehler gewesen, weil die Politik damit das Paradigma aufgegeben habe, Anleihen aus Euroländern seien mündelsicher. „Die Märkte haben entsprechend und nachvollziehbar reagiert und für die Peripherieländer die Finanzierung verteuert.“
Will Großbanken zerschlagen
Der Versicherungsmanager hat schon einmal mit markigen Worten die Politik gedrängt: Großbanken müssten zerschlagen werden, sagte er im Juli.
Einen Austritt Greichenlands aus dem Eurosystem hält er ebenfalls für zu gefährlich. Europa handele sich unkalkulierbare Risiken ein. „ Wir haben keine Erfahrung mit dem Scheitern eines Eurolandes, seinem Austritt aus der Eurozone oder gar aus der EU.“
Bomhard bestätigte der F.A.S., dass sich der Versicherungskonzern auch für den Eurocrash wappne: „Wir wollen nicht, dass der Euro auseinanderbricht. Wir halten dies auch nicht für überwiegend wahrscheinlich. Aber wir wappnen uns gegen die schlimmsten Fälle, weil das unsere Pflicht als Unternehmer ist und unsere Natur als umsichtiger Versicherer.“ Das Unternehmen ist mit mit mehr als 200 Milliarden Euro Anlagekapital einer der größten Geldanleger der Welt.
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