Mittwoch, 20. August 2014
Buenos Aires statt New YorkArgentinien will Auszahlungsverbot umgehen
Argentinien will seine internationalen Gläubiger auszahlen. Ein US-Gericht verhindert dies zugunsten von zwei US-Hedgefonds. Nun will Staatschefin Kirchner das Verbot umgehen und die Zahlungen nach Buenos Aires verlegen.
Im Schuldenstreit mit zwei US-Hedgefonds will Argentinien die Zahlungen an seine anderen Gläubiger künftig über den Finanzplatz Buenos Aires abwickeln, um ein Auszahlungsverbot eines US-Bundesrichters zu umgehen. Wie Präsidentin Cristina Kirchner ankündigte, sollen die Zahlungen künftig auch über die argentinische Nationalbank abgewickelt werden können. So sollten die zurzeit in New York blockierten Zahlungen sichergestellt werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde ihren Angaben zufolge bereits dem Parlament vorgelegt.
Die beiden US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius, die argentinische Schulden nach der Staatspleite Ende 2001 billig aufgekauft hatten, tragen einen Schuldenschnitt für das südamerikanische Land nicht mit und verlangen den Nennwert der Staatsanleihen. Mit dieser umstrittenen Strategie fahren sie hohe Renditen ein. Buenos Aires bezeichnet sie als "Geierfonds" und verweigert die Zahlung der geforderten Summe.
Die von Kirchner angekündigte Gesetzesvorlage sieht allerdings vor, dass auch den 7,6 Prozent der Gläubiger, die die Umschuldungen nicht akzeptiert hatten, auf einem Treuhandkonto der argentinischen Zentralbank Auszahlungen mit denselben Abstrichen der Umschuldung bereitgestellt werden.
Ende Juli war Argentinien zum zweiten Mal in 13 Jahren in eine Staatspleite geschlittert, weil es die Rückzahlung der Staatsschulden bei internationalen Gläubigern versäumte. Auf Anordnung des US-Bundesrichters Thomas Griesa muss Argentinien erst die beiden Hedgefonds ausbezahlen, ehe es die Forderungen der anderen Gläubiger begleichen darf.
Quelle: n-tv.de , mli/AFP/dpa
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen