Argentinien legt Plan gegen Pleite vor
20. August 2014, 07:25
Präsidentin Cristina Fernandez bietet Gläubigern eine Umleitung der Zinszahlungen an
Buenos Aires - Argentinien will den Gläubigern der Staatsschuld die Verlegung der Zahlungen nach Buenos Aires anbieten. Auf diese Weise solle die Blockierung der Auszahlungen in New York umgangen werden, die der US-Richter Thomas Griesa gegen Argentinien im Streit mit zwei US-Hedgefonds verhängt hat. Dies erklärte Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner am Dienstagabend in einer Fernsehansprache.
Eine entsprechende Gesetzesvorlage solle am Donnerstag dem Parlament vorgelegt werden. Den Gläubigern der Umschuldungen von 2005 und 2010 solle die Auszahlung über Treuhandkonten in Argentinien gesichert werden.
Die Blockierung per Gerichtsurteil hatte zu einer technischen Pleite des Landes geführt. Ratingagenturen werteten es als Zahlungsausfall, dass Argentinien Teile seiner US-Dollar-Schulden nicht bedienen konnte. Eine Einigung mit zwei von US-Milliardär Paul Singer geführten Hedgefonds ist auch nach Wochen der Verhandlungen nicht in Sicht. Die Finanzinvestoren bestehen auf die volle Auszahlung der Forderungen. Gut 93 Prozent der Anleihen-Investoren hatten den Umschuldungen 2005 und 2010 zugestimmt.
Derivateverband streitet um Pleite
Auch der Derivateverband Isda muss sich mit der Argentinien-Pleite beschäftigen. Die Isda hat die geplante Versteigerung von argentinischen Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) auf frühestens den 2. September verschoben. Gegen die Auktion sei Einspruch erhoben worden, teilte der Verband am Dienstag mit.
Die Klärung der Lage mache eine Verlegung des ursprünglich für den 21. August angesetzten Termins notwendig. Isda hatte Anfang des Monats festgestellt, dass bei dem lateinamerikanischen Land als Folge seines Streits mit Hedgefonds ein Zahlungsausfall vorliegt. Ex.perten schätzen den Wert der Ausfallversicherungen auf eine Milliarde Dollar. (APA, red, 20.8.2014)
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