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Donnerstag, 28. August 2014

ist das der Wunsch einen Landweg zur Krim freizukämpfen......


Neue Front im Ukraine-KonfliktSeparatisten greifen Grenzstadt Nowoasowsk an

Nur ein Tag nach dem Krisengipfel in Minsk eröffnen pro-russische Separatisten durch ihren Angriff auf die Grenzstadt Nowoasowsk eine neue Front im Ukraine-Konflikt. Der Westen und ukrainisches Militär kritisierten das Vorgehen der Russen als heimliche Invasion.

© AFPVergrößernUnter Beschuss pro-russischer Separatisten: Die Grenzstadt Nowoasowsk im Osten der Ukraine
Nur einen Tag nach dem Krisentreffen zwischen Russlands Regierungschef Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko erreichen die Kämpfe im Osten der Ukraine zwischen prorussischen Separatisten und Regierungstruppen aus Kiew eine neue Eskalationsstufe.
Medienberichten zufolge haben die Separatisten am Mittwoch den Hafen der Grenzstadt Nowoasowsk in der Ostukraine angegriffen. Der Bürgermeister der Stadt bestätigte demnach den Angriff und den Beschuss durch Panzer aus dem Osten. Damit droht im Ukraine-Konflikt eine dritte Front zu entstehen - neben den Kämpfen nahe der Städte Donetsk und Luhansk.
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Die neue Offensive verleiht unbestätigten Angaben der ukrainischen Streitkräfte, wonach Russland eine Militärkolonne in die umkämpfte Region bei Donezk geschickt haben soll, neue Brisanz. Insgesamt seien mehr als 100 Fahrzeuge im Osten der Ukraine unterwegs, teilte ein Armeesprecher am Mittwoch mit.
Allerdings konnte der nationale Sicherheitsrat in Kiew diese Angaben am Abend nicht bestätigen. Kiew hat in der Vergangenheit schon häufiger von eingedrungenen Militärkonvois aus Russland gesprochen, dafür aber keine stichhaltigen Beweise vorgelegt.

Vorgehen der Russen verärgert den Westen

Die mangelnde Bereitschaft der Russen, hinsichtlich ihrer militärischen Präsenz in der Ukraine aufzuklären, sorgt im Westen für Verärgerung. „Dieser feindliche Einfall deutet darauf hin, dass ein von den Russen gesteuerter Gegenangriff im Gange sein dürfte“, sagte Jen Psaki, Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums, laut „New York Times“. Auf dem täglichen Briefing kritisierte sie die russische Regierung für ihre „mangelnde Bereitschaft, die Wahrheit zu sagen“ und zu bestätigen, dass russische Soldaten mehr als 30 Meilen weit in die Ukraine hinein geschickt wurden.
Damit bezog sich die Sprecherin wohl auf Videoaufnahmen von russischen Fallschirmjägern, die am Dienstag auf ukrainischem Gebiet festgenommen wurden und deren Präsenz Moskau als „zufällig“ bezeichnete.

Bundeskanzlerin Merkel telefoniert mit Putin

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel irritiert das Vorgehen Putins und hat sich eingeschaltet. In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten verlangte Bundeskanzlerin Angela Merkel Aufklärung über Berichte zur Präsenz russischer Soldaten auf ukrainischem Territorium. Russland sei aufgerufen, hierzu seinen Teil beizutragen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Merkel habe die große Verantwortung Russlands für eine Deeskalation und für eine Überwachung der eigenen Grenze unterstrichen.
Nach Angaben des Kremls fand das Telefonat auf Initiative der Bundesregierung statt. Putin habe Merkel dabei über einen geplanten zweiten Hilfskonvoi Moskaus für das Krisengebiet informiert. Ein erster Konvoi hatte in den vergangenen Wochen einen heftigen Streit zwischen Moskau und Kiew ausgelöst.
Zuvor hatte die Kanzlerin mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko telefoniert. Dabei appellierte sie an beide Seiten, endlich zu einem Waffenstillstand und zu einer zuverlässigen Kontrolle der Grenze zu kommen.

Jüngste Kämpfe widersprechen Absichtserklärungen von Minsk

Noch am Dienstag hatten Putin und Poroschenko bei einem Treffen in Minsk ihren Willen zu einer friedlichen Lösung des Konflikts bekräftigt. Kiew wirft Moskau vor, die Separatisten im Osten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Bei ihrem ersten direkten Gespräch seit fast drei Monaten vereinbarten sie ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe. Die Runde besteht aus Vertretern Russlands, der Ukraine, der Aufständischen und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Putin hatte in Minsk darauf bestanden, dass die Aufständischen Ansprechpartner für Kiew seien. Russland könne keine Waffenruhe beschließen. Zur Beruhigung der Lage an der Grenze sollen nach Angaben Poroschenkos Grenzschutz und Generalstäbe beider Länder Beratungen aufnehmen.

Moskau wehrt sich gegen Vorwürfe einer Annexion

Moskau wies erneut Vorwürfe einer geplanten Annexion der umkämpften Gebiete Donezk und Lugansk zurück. „Wir sind nicht daran interessiert, den ukrainischen Staat zu zerstören“, sagte Außenminister Sergej Lawrow. Allerdings dürften russische Bürger in der Ostukraine nicht benachteiligt werden.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine gingen ungeachtet aller Appelle auch am Mittwoch weiter. Sowohl die ukrainische Armee als auch die Aufständischen sprachen von Geländegewinnen. Bei Gefechten um die Stadt Ilowaisk und die strategisch wichtige Anhöhe Saur-Mogila sollen auf beiden Seiten zahlreiche Kämpfer verletzt oder getötet worden sein.
In der umkämpften Großstadt Donezk wurden nach Angaben des Stadtrats mindestens drei Zivilisten getötet. In der Separatistenhochburg Lugansk berichteten die Aufständischen von Luftangriffen der Armee. Innerhalb von 24 Stunden wurden Angaben aus Kiew zufolge mindestens 13 Soldaten getötet und mehr als 30 verletzt. Unabhängige Berichte über das Kampfgeschehen gab es nicht.

Demonstranten in Kiew fordern Hilfe für eingekesselte Truppen

Hunderte Demonstranten forderten in Kiew Hilfe für eingekesselte Regierungstruppen in der Region Donezk. Nach Darstellung der Aufständischen sollen mehrere regierungstreue Freiwilligenbataillone eingekreist sein.
Ein Mitarbeiter von Präsident Poroschenko schloss eine baldige Feuerpause im Osten der Ex-Sowjetrepublik aus. „Nur weil diplomatische Bemühungen zur Verbesserung der Lage laufen, können wir militärische Manöver nicht einstellen“, sagte der Vizechef der Präsidialverwaltung, Waleri Tschaly. Eine Waffenruhe bleibe aber ein Ziel.

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