Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Samstag, 26. Mai 2012

Designierter Deutsche-Bank-Chef Fitschen bezeichnet Griechenland als „gescheiterten Staat“


Designierter Deutsche-Bank-Chef Fitschen bezeichnet Griechenland als „gescheiterten Staat“

25.05.2012 ·  Normalerweise ist der Begriff „failed state“ Ländern wie Somalia vorbehalten. Der designierte Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sieht nun auch Griechenland in diesem Zustand. 

 Juergen Fitschen

 er designierte Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, betrachtet Griechenland als „gescheiterten Staat“ (failed state). Auf einer Konferenz in Berlin sagte der Manager, dass es keine Patentlösung für die europäische Schuldenkrise gebe, auch weil die Situation in Griechenland einzigartig sei – und das Land eben ein „gescheiterter Staat“ sei.
Der Begriff wird normalerweise für Staaten wie Somalia gebraucht. Er soll ausdrücken, dass ein Staat seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfüllt. Dazu zählen vor allem die Sicherheit, die Wohlfahrt und die Rechtsstaatlichkeit, ohne die eine Gemeinschaft kaum ordentlich zusammenleben kann. Trotzdem bezeichnete Fitschen Überlegungen, wonach Griechenland die Euro-Zone verlassen wird, als „gefährlich“.

Morgan Stanley: Währungsunion bricht zu 35 Prozent auseinander

Dass solche Diskussion aber längst nicht mehr zu stoppen sind, zeigte am Freitag auch eine in London vorgelegte Studie der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley. Diese hält sogar den Zusammenbruch der Eurozone für möglich. Dabei handele es sich allerdings nicht um das Basisszenario der Bank. In der Studie schätzt der Analyst Daniele Antonucci die Wahrscheinlichkeit eines kompletten Zusammenbruchs der Währungsunion auf 35 Prozent. Zuvor hatte er sie noch mit 25 Prozent angegeben. Zudem reduzierte Antonucci den erwarteten Zeithorizont, nämlich von zuvor fünf Jahren auf lediglich zwölf bis 18 Monate. Als das wahrscheinlichste Szenario skizziert er zunächst einen Austritt Griechenlands, gefolgt von einer Phase, in der sich andere Länder verstärkt anstecken könnten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen