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Montag, 20. August 2012

EZB-Direktor Asmussen Außerdem warnte er davor, sich leichtfertig für einen Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion auszusprechen.

EZB-Direktor Asmussen fordert strenge Bedingungen für Bondkäufe

Das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat die Anleihekäufe der Notenbank verteidigt. Außerdem warnte er davor, sich leichtfertig für einen Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion auszusprechen. 

EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen. Quelle: Reuters
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen. Quelle: Reuters
 
Frankfurt/BerlinEZB-Direktor Jörg Asmussen hat im Streit über die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank den Kurs von Notenbankchef Mario Draghi verteidigt. Das neue Programm zum Ankauf von Anleihen sei vereinbar mit dem Auftrag der Zentralbank, sagte Asmussen der „Frankfurter Rundschau“ (Montag). „Wir agieren innerhalb unseres Mandates, das vorrangig darauf ausgerichtet ist, Preisstabilität auf mittlere Sicht für den gesamten Euroraum zu garantieren.“ Nur eine Währung, an deren Fortbestehen es keinen Zweifel gebe, könne stabil sein. „Genau diese Zweifel am Bestand des Euro wollen wir den Marktteilnehmern nehmen.“
Asmussen deutete an, dass das neue Programm zum Kauf von Anleihen im Gegensatz zu den bisherigen Programmen unbegrenzt sein soll. Auf die Frage, ob EZB-Chef Mario Draghi absichtlich nicht wie bisher eine Begrenzung in Zeit und Volumen genannt habe, antwortete Asmussen: "Sie haben ihm richtig zugehört."
Asmussen wies damit auch Bedenken von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zurück. Weidmann hatte im EZB-Rat gegen den Plan von EZB-Chef Mario Draghi gestimmt, mit neuen Anleihekäufen Krisenländer bei den Zinsen zu entlasten. Die Bundesbank kritisiert dies als unzulässigen Versuch, mit Mitteln der Geldpolitik Staaten zu finanzieren


Zur Situation in Griechenland sagte Asmussen: „Meine Präferenz ist klar: Griechenland soll in der Währungsunion bleiben.“ Es liege aber an den Griechen selbst, dies sicherzustellen. Er halte ein Ausscheiden Griechenlands für beherrschbar. Aber: „Es wäre mit Wachstumseinbußen und höherer Arbeitslosigkeit verbunden und sehr teuer. In Griechenland, in ganz Europa und auch in Deutschland“, sagte Asmussen. Die EZB fürchte eine Belastung weiterer Krisenländer. Man solle nicht so tun, „als wüsste man mit Sicherheit, was beim Ausscheiden eines Landes am Tag danach passiert.

 
 
 

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