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Donnerstag, 20. September 2012

Die Debatte darüber, ob Griechenland aus dem Euro-Raum austreten sollte, ist abgeebbt

Athen (Reuters) - Griechenland und seine internationalen Geldgeber sind nach Angaben aus Regierungskreisen bei den Grundzügen für weitere Einsparungen nicht mehr weit auseinander.
Die Gespräche gingen zwar noch weiter, in wichtigen Fragen habe man sich aber angenähert, sagte ein Regierungsvertreter am Mittwochabend. "Wir stehen jetzt bei (Einsparungen von) 9,5 Milliarden Euro." Die Geldgeber EU, EZB und IWF hätten ursprünglich vier Milliarden aus dem von der Regierung vorgelegten 11,7-Milliarden-Euro-Sparpaket nicht akzeptiert, hätten inzwischen aber Maßnahmen zugestimmt, die zu 9,5 Milliarden Einsparungen führten. Man hoffe, bis Sonntag zu einem Abschluss zu kommen, hieß es.
Wird das Vorhaben umgesetzt, kommen auf die Griechen weitere Lohn- und Rentenkürzungen sowie Einschränkungen bei Sozialleistungen etwa für Menschen mit Behinderungen zu. Allgemein wird daher mit neuen Massenprotesten gerechnet. Am Donnerstag wollen die Metro-, Eisenbahn- und Tram-Beschäftigten in Athen streiken. Für die nächste Woche haben die Gewerkschaften einen Generalstreik ausgerufen.
Nachdem sich beide Seiten auf die weiteren Einsparungen verständigt haben, werden sich die Geldgeber der Frage zuwenden, ob das Land seine Zusagen erfüllt hat, die es im Gegenzug für Milliarden-Hilfen eingehen musste. Davon ist abhängig, ob Griechenland weitere 31 Milliarden Euro aus dem Hilfsprogramm ausbezahlt bekommt. Allgemein wird erwartet, dass Griechenland die Zusagen nicht komplett umsetzen konnte. Gleichwohl hielt sich die Kritik der Geldgeber zuletzt in Grenzen. Die Debatte darüber, ob Griechenland aus dem Euro-Raum austreten sollte, ist abgeebbt. Das liegt auch im Interesse der Euro-Partner, die verhindern wollen, dass sich die Krise in Griechenland zuspitzt und dann größere Euro-Volkswirtschaften wie Italien oder Spanien ebenfalls in den Abwärtsstrudel gezogen werden.

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