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Donnerstag, 4. Oktober 2012

Griechenland Finanzminister Stournaras rechnet Mitte Oktober mit dem Prüfbericht der Geldgeber-Troika, der entscheidend für neue Zahlungen ist. Er sei „sehr optimistisch“, dass bis Ende des Monats frisches Geld fließt.

Gläubiger-TroikaAthen erwartet Schicksalsbericht Mitte Oktober

Griechenland Finanzminister Stournaras rechnet Mitte Oktober mit dem Prüfbericht der Geldgeber-Troika, der entscheidend für neue Zahlungen ist. Er sei „sehr optimistisch“, dass bis Ende des Monats frisches Geld fließt.

Die Troika in Aktion: Missionschef Poul Thomsen (r) für den Internationalen Währungsfonds (IWF), Klaus Masuch (m) für die Europäische Zentralbank (EZB) und Matthias Mors für die Europäische Kommission. Quelle: AFP
Die Troika in Aktion: Missionschef Poul Thomsen (r) für den Internationalen Währungsfonds (IWF), Klaus Masuch (m) für die Europäische Zentralbank (EZB) und Matthias Mors für die Europäische Kommission. Quelle: AFP
 
BerlinDie Troika der internationalen Geldgeber wird nach Einschätzung des griechischen Finanzministers Yannis Stournaras bis Mitte des Monats ihren entscheidenden Bericht für die Freigabe der nächsten Hilfsgelder vorlegen. „Ich erwarte den Troika-Bericht bis Mitte Oktober. Und ich bin sehr optimistisch, dass Griechenland bis Ende Oktober frisches Geld vom letzten Paket bekommt“, sagte der Minister der „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe). Noch am Dienstag hatte sich er vorsichtiger geäußert. Gefragt, ob der Bericht bis zum EU-Gipfel am 18. Oktober fertig werden könnte, sagte er: „Wir werden sehen“.


Ursprünglich sollte der Bericht, der die Basis für die Entscheidung über die Freigabe von 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket ist, im September vorgelegt werden. Inzwischen ist in der EU die Rede davon, dass der Report wohl erst Ende Oktober fertiggestellt werde. Einige EU-Vertreter und Diplomaten haben gar die Vermutung geäußert, die Veröffentlichung könnte bis nach der US-Wahl am 6. November hinausgeschoben werden. Die EU wolle jede Gefahr für die Weltwirtschaft vor der Entscheidung über eine Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama vermeiden, hieß es zur Begründung.
Zwei Vertreter der Regierung in Athen hatten am Dienstag beklagt, unterschiedliche Vorstellungen der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds' (IWF) über das weitere Vorgehen erschwerten die Verhandlungen über weitere Hilfen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte in der vergangenen Woche erfahren, dass der IWF den Schuldenabbau verstärken will, während die EU Griechenland mehr Zeit geben will. Stournaras sagte, „Es gibt keinen Streit mit der Troika, wir sind auf einem guten Weg.“

Überblick Ist ein Euro-Austritt Griechenlands möglich?

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Seit Wochen verhandelt die griechische Regierung mit der Troika aus EU, EZB und IWF über Einsparungen in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Am Montag beraten die Euro-Finanzminister über die Lage in Griechenland. Ohne die nächste Hilfstranche droht dem Land langfristig die Pleite und der Austritt aus der Euro-Zone. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Regierung in Athen auf jeden Fall Geld erhalten wird, um eine weitere Destabilisierung des Währungsraums zu verhindern.
 

1 Kommentar:

  1. Griechenland zählt trotz der enormen internen Abwertung von inzwischen immerhin rund 25% weiterhin zu den teuersten Ländern der Europäischen Gemeinschaft.

    Laut den offiziellen Daten der Eurostat liegt Griechenland bei den meisten Produktkategorien über dem Gemeinschaftsdurchschnitt und ist bei zwei von diesen (Milchprodukte und elektronische Ausrüstung) sogar das teuerste Land in Europa, was sich wiederum unmittelbar auf die Lebenshaltungskosten auswirkt, die in Griechenland ebenfalls deutlich über dem EU-Durchschnitt liegen.

    Spezieller gestaltet sich das Bild nach Produktkategorien gegliedert folgendermaßen:

    Bei den Lebensmitteln lag der griechische Markt 2011 unter den “27″ der EU auf Platz 14 der teuersten Länder.
    Bei Brot – Getreideprodukten ist Griechenland um 15,8% teurer als der EU-Durchschnitt und liegt auf Platz 8 (2010: 17,4% bzw. Platz 7) und hat dabei auch die höchsten Erzeugerpreise.
    Bei Fischen ist Griechenland mit 12,4% über dem Durchschnitt das sechstteuerste Land, (2010: mit 11,3% ebenfalls Platz 6).
    Bei Milch – Käseprodukten ist Griechenland mit 31,5% über dem EU-Durchschnitt das teuerste Land der EU, während es 2010 auf Platz 2 lag. Auch hier ist der Erzeugerpreis höher (47 – 56 Cent / Liter für Kuhmilch, gegenüber durchschnittlich 29 Cent in der EU).
    Bei den Fetten – Ölen ist Griechenland mit 15,7% über dem Durchschnitt das siebtteuerste Land, gegenüber 18,7% bzw. Platz 4 im Jahr 2010.
    Bei alkoholfreien Getränken belegt Griechenland Platz 10 mit einer Abweichung von 9,4% von der EU, gegenüber Platz 9 bzw. 11,6% im Jahr 2010.
    Bei Kleidung befindet sich Griechenland auf Platz 7 und bei Schuhen auf Platz 9, mit entsprechend 3% und 9% über dem EU-Durchschnitt.
    Bei Gütern wie Möbeln, Haushaltsgeräten, Teppichen usw. bleibt Griechenland mit bis zu 8% das zum Teil teuerste EU-Land, und zwar trotz der Tatsache, dass die konkreten Märkte besonders schwer von der Krise getroffen wurden.
    Bei elektronischen liegt mit einer Abweichung von 18,7% von dem EU-Durchschnitt Griechenland, gegenüber “nur” 9,3% bzw. dem dritten Platz im Jahr 2010.
    Auf der anderen Seite ist der griechische Markt auf dem Transportsektor (trotz der hohen Kraftstoffbesteuerung), bei Fleisch und Obst – Gemüse billiger als der EU-Durchschnitt.

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