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Mittwoch, 3. Oktober 2012

Nach Beschuss aus SyrienTürkei startet Vergeltungsangriffe

Nach Beschuss aus SyrienTürkei startet Vergeltungsangriffe

Der syrische Bürgerkrieg greift zunehmend auf die Nachbarländer über. Nach dem tödlichen Granatenbeschuss eines Grenzdorfs hat die Türkei Gegenangriffe gestartet. Israel setzt seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft.

Bewohner flüchten vor syrischem Beschuss, nachdem eine Granate ihr Dorf im Südosten der Türkei getroffen hat. Quelle: dpa
Bewohner flüchten vor syrischem Beschuss, nachdem eine Granate ihr Dorf im Südosten der Türkei getroffen hat. Quelle: dpa
 
Ankara/Brüssel/Jersualem/New York
Die Türkei hat nach eigenen Angaben Ziele in Syrien beschossen. Dies sei eine Vergeltung für die aus Syrien abgeschossene Granate, bei der mehrere Türken im Grenzgebiet zu Syrien ums Leben gekommen seien, hieß es am Mittwoch aus dem Büro des türkischen Regierungschefs Tayyip Erdogan


Die Türkei hatte sich zuvor bei UN-Generalsekretär Ban Ki Moon über den syrischen Beschuss beschwert. Dieser hatte an die Türkei appelliert, die Kommunikation mit Syrien offen zu halten, um eine Verschärfung der Spannungen zu verhindern.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat den Tod fünf türkischer Zivilisten durch Granatenbeschuss aus Syrien verurteilt. Das Militärbündnis beobachte die Lage „mit großer Sorge“, sagte Rassmussens Sprecherin Oana Lungescu am Mittwoch in Brüssel. Der Generalsekretär habe den Vorfall „scharf verurteilt“. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu telefonierte wegen des Vorfalls mit Rasmussen, mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem internationalen Syrien-Sondergesandten Lakhdar Brahimi.
US-Außenministerin Hillary Clinton äußerte ihre „Entrüstung“ darüber, dass aus Syrien über die Grenze geschossen worden sei. „Wir bedauern den Verlust von Menschenleben auf der türkischen Seite“, sagte Clinton. Der türkische Vize-Regierungschef Bülent Arinc sagte, dieser Angriff gehe „zu weit“. Er verwies darauf, dass die Türkei als NATO-Mitglied Anspruch auf Beistand habe, wenn sie angegriffen werde. Der UN-Generalsekretär bat den türkischen Außenminister, er möge „alle Kommunikationswege“ zur syrischen Regierung aufrechterhalten, um „aus dem Vorfall resultierende Spannungen zu vermindern“.

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Der Bürgermeister der Stadt Akcakale, in der die Granaten einschlugen, sagte, unter den fünf Toten sei eine Frau mit ihren drei Kindern. Ein türkischer Abgeordneter hatte zuvor gesagt, die fünf Toten seien eine Frau mit ihren vier Kindern. 13 weitere Menschen wurden verletzt.
Der syrische Bürgerkrieg rückt auch näher an Israel heran: An der Waffenstillstandslinie auf den von Israel kontrollierten Golanhöhen versammelten sich am Mittwoch Dutzende bewaffneter Männer. Die israelischen Behörden versetzten daraufhin die Streitkräfte in der Region in Alarmbereitschaft und schlossen einen Ausflugspunkt. Israelische Sicherheitskräfte bezeichneten die Lage als unklar. So sei nicht bekannt, ob es sich bei den Männern in ziviler Kleidung um syrische Soldaten oder Rebellen handelte. Es habe keine Versuche gegeben, die Waffenstillstandslinie mit Gewalt zu überschreiten. In der vergangenen Woche waren mehrere Mörsergranaten in israelisch kontrolliertem Gebiet auf den Golanhöhen eingeschlagen.
 

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