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Montag, 18. März 2013

Was bitte haben Guthaben von Konten mit 100.000 Euro und darunter, die nun teilenteignet werden, mit russischen Oligarchen zu tun? 100.000 Euro kann sich auch eine sparsame Oma oder ein Arbeiter/Angestellter/zypriotischer Firmenbesitzer im Laufe seines Lebens erspart haben. Das hat mit russischen Oligarchen rein gar nichts zu tun


Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Die Euro-Krise ist zurück. Und wie!
Sie werden es am Wochenende mitbekommen haben. Die Teilenteignung der zyprischen Sparer und allen, die Geld dort angelegt haben, ist eine unfassbare, ja schlagartige Eskalation der zuletzt scheinbar in den Hintergrund gedrängten Euro-Krise.

Wer am Wochenende die Nachrichten nicht verfolgt hat, dem seien zunächst folgende Links empfohlen:

„Anlegern, die mehr als 100.000 Euro auf zyprischen Konten haben, nehmen die Euro-Retter 9,9% ihrer Einlagen ab; unterhalb dieser Schwelle fallen 6,75% an.“

Wir meinen: Noch vor wenigen Wochen meinten Schäuble und Co., dass es nicht sein kann, dass Deutsche Steuergelder russische Oligarchen, die ja alle in Zypern ihr Geld angelegt hätten, retten müssten.
Was bitte haben Guthaben von Konten mit 100.000 Euro und darunter, die nun teilenteignet werden, mit russischen Oligarchen zu tun? 100.000 Euro kann sich auch eine sparsame Oma oder ein Arbeiter/Angestellter/zypriotischer Firmenbesitzer im Laufe seines Lebens erspart haben. Das hat mit russischen Oligarchen rein gar nichts zu tun.









„Um einem massenhaften Ansturm auf die Konten zuvorzukommen, hat die Zentralbank Zyperns das gesamte Bankensystem quasi lahmgelegt. Über ein entsprechendes Schreiben von Zentralbankchef Panicos Demetreades von Samstag berichteten am Sonntag griechischsprachige Medien. Demetreades verbietet demnach darin „vorläufig und bis auf weiteres“ sämtliche Transaktionen wie Auszahlungen oder Überweisungen innerhalb und außerhalb Zyperns, sogar innerhalb derselben Bank. Bereits erteilte Aufträge seien auszusetzen, heißt es weiter in dem Schreiben.“
 



„Banken geschlossen, Geld weg, Vertrauen zerstört. In der Euro-Krise ist das letzte Tabu gefallen, jetzt geht es direkt an die Sparbücher. Am Dienstag dürften die Zyprer Banken stürmen. Griechen oder Spanier, die es nicht bis in die Schweiz schaffen, werden ihr Geld unters Kopfkissen legen. Die Krise um den Euro erreicht völlig unerwartet eine neue Eskalationsstufe.“
 
Unsere Meinung:
Wir haben uns ja seit 2008 an so einiges gewöhnen müssen. Aber dass es in der Eurozone tatsächlich schon 2013 zu einer Teilenteignung von Bankkunden kommt, hätten wir nicht erwartet.
Das Schlimme ist: Dieses Vorgehen in Zypern könnte zum Test für den Rest der Eurozone werden. Wie schon 2011, als die privaten Gläubiger Griechenlands auf 100 Milliarden Euro verzichten mussten, versichern die Euro-Retter in Brüssel jetzt, der Zugriff auf die Sparguthaben der Bürger sei einmalig.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Auch die Deutschen Banken sind in wenigen Jahren überschuldet und stehen vor der Pleite. An einem Freitagabend (nach Bankschluss) beschließt die Politik, dass die Banken unter anderem damit gerettet werden, dass jeder Sparer 10% seines Vermögens abzugeben hat. Noch am Sonntag, bevor die Bank aufmacht und die Kunden ihr Erspartes in Sicherheit bringen können, sind die 10% bereits zugunsten des Staates abgebucht, der mit diesem Geld wiederum die Bank rettet. So ähnlich wird es kommen, wenn dieses zypriotische Exempel durchgeht!
Wir sind uns aber sicher, dass dann sogar die Deutschen einmal auf die Barrikaden gehen würden.
Genau das wird heute wohl in Zypern passieren. Aber was hat diese Entscheidung für Folgen für andere Länder, deren Banken ebenfalls wanken? Beginnt nun ein Bankrun in Spanien und Italien? In Griechenland dürfte er sich nochmals verstärken, da viele Griechen ihr Geld ja ohnehin schon in Zypern hatten.

Und welche Folge hat das für Gold?
Die physische Nachfrage in Europa könnte ab heute wieder spürbar anziehen!
Wir schrieben bereits vor 2 Jahren, dass Gold in der letzten Phase des Papiergeldsystems, wenn dieses durch immer restriktivere Maßnahmen und einen damit einhergehenden Demokratieverlust noch gerettet werden soll (so wie jetzt in Zypern) seine Freiheitsfunktion ausspielen wird. Wer Gold besitzt (physisch), der ist raus aus dem maroden Bankensystem. Bei Gold gibt es weder Gläubiger noch Schuldner. Aber eines dürfte auch klar sein: Sollte die Masse der Sparer in Europa nun in Gold flüchten und/oder die Konten leer räumen, dann wird sich die Politik zu drastischen, Anti-Demokratischen Maßnahmen hinreißen lassen.

Was sollte man als Anleger tun?
Nichts! Denn: Als Leser von Rohstoffraketen haben Sie seit spätestens 2005 genügend physische Bestände von Gold und Silber und sehen diese nicht mehr als Spekulation auf große Kursgewinne an (auf diesen sitzen sie ohnehin), sondern als Anker ihrer persönlichen (finanziellen) Freiheit. Wenn Sie viel Geld verdienen, halten Sie die Relation ihrer Edelmetallbestände zum Geldvermögen immer gleich. Wir empfehlen mindestens 20-30% des Papiergeldvermögens in Edelmetallen zu halten. Den Rest halten Sie auch auf Konten außerhalb der Eurozone, zum Beispiel in Kanada mit einem der stabilsten Bankensysteme der Welt. Die dortigen Banken waren weder in der US-Subprime-, noch in der Eurokrise verwickelt. Viele kanadische Bankaktien notieren am Allzeithoch, während in Europa viele Banken um die Existenz bangen. Auch Aktien bleiben erste Wahl, da das Depot als Sondervermögen im Falle einer Bankpleite nicht betroffen ist. Sie können im schlimmsten Fall wahrscheinlich einige Wochen keine Transaktionen vornehmen. Aber dies ist immer noch besser, als (teil)enteignet zu werden.

Es kommen spannende Zeiten auf uns zu! Nun gilt es Augen und Ohren offenzuhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Redaktion von www.rohstoffraketen.de 

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