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Freitag, 15. August 2014

Transportpanzer überqueren Grenze Russische Armee wohl in der Ukraine aktiv

Es handelt sich um Transportpanzer, wie Reuters-Reporter beobachtet haben.
Es handelt sich um Transportpanzer, wie Reuters-Reporter beobachtet haben.(Foto: REUTERS)

Transportpanzer überqueren GrenzeRussische Armee wohl in der Ukraine aktiv

Während der russische Hilfskonvoi für die Menschen in der Ostukraine noch immer an der Grenze feststeckt, ist eine andere Fahrzeugkolonne der Russen offenbar in die Ukraine eingedrungen. das berichten britische Journalisten. Dass es sich um eine großangelegte russische Invasion handelt, ist aber unwahrscheinlich.
Briten hatten bereits im April Satellitenbilder von russischen Truppenkonzentrationen nahe der ostukrainischen Grenze vorgestellt.
Briten hatten bereits im April Satellitenbilder von russischen Truppenkonzentrationen nahe der ostukrainischen Grenze vorgestellt.(Foto: picture alliance / dpa)
Russische Militärfahrzeuge sind von Journalisten beim Eindringen auf ukrainisches Territorium beobachtet worden. Wie die britischen Zeitungen "The Guardian" und "The Telegraph" berichteten, überquerte ein Konvoi aus 23 gepanzerten Mannschaftstransportwagen gemeinsam mit Tanklastwagen und anderen Versorgungsfahrzeugen am späten Donnerstagabend die Grenze zum Nachbarland. An allen Fahrzeugen seien Kennzeichen des russischen Militärs angebracht gewesen. Zum sollen Dutzende Transportpanzer noch auf russischem Gebiet an der Grenze bereit stehen. Der Vorfall ereignete sich demnach in einem von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiet in der Ostukraine.
Wie der "Guardian" weiter berichtete, wartete der Armeekonvoi auf russischer Seite den Einbruch der Dunkelheit ab, nutzte dann einen Feldweg und fuhr durch eine Lücke im Grenzzaun in ukrainisches Gebiet. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass es sich um eine großangelegte russische Invasion handele. Es gebe damit aber einen klaren Beleg, dass russische Truppen in der Ukraine aktiv seien, berichtete das Blatt. Der Vorfall ereignete sich demnach nahe der russischen Stadt Donezk, die rund 200 Kilometer vom ukrainischen Donezk liegt. Die Separatistenhochburg Lugansk liegt lediglich Dutzende Kilometer entfernt.

Ukrainische Hilfe rückt an

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Die Region Lugansk soll auch Ziel einer Hilfskolonne der ukrainischen Regierung sein. Wie der Sicherheitsrat in Kiew mitteilte, erreichten 26 Fahrzeuge aus Charkow am Abend die Stadt Starobelsk. Mitarbeiter des Roten Kreuzes sichteten die Waren. Insgesamt hat Kiew 75 Lastwagen mit rund 800 Tonnen Hilfsgüter ins Krisengebiet geschickt.
Ob auch der seit drei Tagen anrollende russische Hilfskonvoi die Grenze passieren darf, blieb aber unklar. Der Hilfstransport ist umstritten, weil die proeuropäische Regierung in Kiew Russland als Aggressor ansieht. Moskau wies Vorwürfe zurück, der Konvoi könnte Waffen für die prorussischen Separatisten enthalten. Auch der Westen beschuldigt Russland seit längerem, die Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen. Moskau bestreitet dies.
Die rund 180 Fahrzeuge stehen wegen mangelnder Absprachen mit dem Roten Kreuz vor der ukrainischen Grenze. Das Rote Kreuz teilte mit, es habe Kontakt aufgenommen, viele Details müssten noch geklärt werden. In Lugansk mit mehr als 200.000 Einwohnern gibt es seit fast zwei Wochen weder Strom noch Wasser.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Lugansk von den Versorgungswegen der Aufständischen abgeschnitten. Die Kämpfe nahmen erneut an Härte zu. Beobachter sprachen von einem der verlustreichsten Tage seit Beginn der "Anti-Terror-Operation" Mitte April. Die Regierungstruppen bombardierten die Großstadt Donezk, sagte Separatistenanführer Andrej Purgin. Regierungstruppen und Aufständische tauschten derweil je 26 Gefangene aus. Der Separatistenführer Igor Strelkow zog sich aus der Führung der Aufständischen zurück. Der gebürtige Russe war "Verteidigungsminister" der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk". Er gilt als Schlüsselfigur in den Kämpfen.

Luftraum für russische Maschinen passé

Derweil erließ die Ukraine ein Überflugverbot gegen die russischen Gesellschaften Aeroflot und Transaero. Die Entscheidung Kiews ist eine Reaktion auf Sanktionen Moskaus. Der Schritt hat aber nichts zu tun mit den vom Parlament beschlossenen Strafmaßnahmen. Russlands Präsident Wladimir Putin forderte bei einem Treffen mit Ministern und Abgeordneten auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim ein Ende des Tötens in der Ostukraine. Die Lage in der Ukraine sei eine humanitäre Katastrophe. "Russland wird alles in seiner Macht stehende tun, um die Kämpfe so schnell wie möglich zu beenden", betonte er. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Telefonat über den Konflikt.
Quelle: n-tv.de , ppo/AFP/dpa

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