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Freitag, 22. März 2013

„Der Anstieg bei den russischen Kreditausfallswaps steht zweifellos in Zusammenhang mit der Krise um Zypern”, schrieb Ivan Guminov, Vermögensverwalter bei Ronin Trust in Moskau am Mittwoch.


Sorge um ZypernAusfallrisiko für russische Staatsanleihen steigt an

 ·  Für Anleger wird es teurer, sich gegen einen Zahlungsausfall bei russischen Staatsanleihen abzusichern. Viele Banken und Unternehmen haben ihr Geld auf zypriotischen Konten. Eine unkontrollierte Pleite Zyperns könnte sie stark belasten.
Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall bei russischen Staatsanleihen sind so teuer wie seit vier Monaten nicht mehr. DieUngewissheit im Zusammenhang mit Zypern lässt Investoren um Milliarden-Beträge bangen. Die Kreditausfallswaps für fünf Jahre stiegen seit dem 15. März um 17 Basispunkte auf 157 Basispunkte. Der Aufschlag gegenüber Kreditausfallabsicherungen für polnische Staatsanleihen weitete sich auf 70 Basispunkte aus - die größte Differenz seit 2009, wie Daten von Bloomberg zeigen. Und die Rendite der russischen Dollar-Bonds mit Fälligkeit 2030 erhöhte sich am Donnerstag den vierten Tag in Folge.
„Der Anstieg bei den russischen Kreditausfallswaps steht zweifellos in Zusammenhang mit der Krise um Zypern”, schrieb Ivan Guminov, Vermögensverwalter bei Ronin Trust in Moskau am Mittwoch. „Natürlich nehmen die Risiken zu. Wenn Zypern auf unkontrollierte Weise Pleite geht, dann wird eine erhebliche Zahl russischer Emittenten leiden - vor allem die Banken.”Russische Banken und Unternehmen hielten Ende 2012 rund 31 Milliarden Dollar als Einlagen auf Konten bei zyprischen Banken oder ihren eigenen Niederlassungen. Das geht aus einem Bericht von Moody’s Investors Service vom 13. März hervor. Darüber hinaus hatten russische Banken Kredite im Volumen von weiteren 29 Milliarden Dollar an Unternehmen russischen Ursprungs in Zypern vergeben.
Moody’s zufolge ist VTB Group, Russlands zweitgrößte Bank, mit den meisten Risiken im Zusammenhang mit Zypern behaftet. Der erste stellvertretende Vorstandsvorsitzende Vasily Titov hatte am Mittwoch in Moskau vor Journalisten gesagt, direkte Verluste seien wahrscheinlich „unbedeutend”. Die Rendite der Dollar-Bonds von VTB mit Fälligkeit 2022 ist in dieser Woche bis Mittwoch um 28 Basispunkte auf 6,27 Prozent gestiegen - der höchste Wert seit dem 11. November, wie Daten von Bloomberg zeigen. Yakov Yakovlev, Credit-Analyst bei OAO Gazprombank in Moskau, wies darauf hin, dass sich nicht nur die russischen, sondern auch die Kreditausfallswaps anderer Schwellenländer verteuert haben. Denn Zypern habe für eine risikoaverse Stimmung gesorgt.

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