Der schwärzeste Tag, den Griechenland im Zuge der Staatsschuldenkrise zu verkraften hatte, war der 9. Januar 2012. An diesem Tag hatten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen mit 35,58 Prozent ihren Höhepunkt erreicht. In anderen Worten: Anleger wollten an diesem Tag einen nie dagewesenen Risikoaufschlag auf die griechischen Papiere. Die Furcht eines Staatsbankrotts war allgegenwärtig. Kurz darauf, im März 2012, kam der Schuldenschnitt.
Private Gläubiger verzichteten freiwillig auf 50 Prozent ihrer Forderungen oder 100 Milliarden Euro. Den Kurs der langlaufenden Bonds hatte diese Neuigkeit aber nur kurz beruhigt. Kontinuierlich nach unten ging es erst, nachdem EZB-Chef Mario Draghi am 26. Juli 2012 intervenierte: Er werde alles tun, um den Euro zu retten. Dennoch ist das Vertrauen der Anleger noch nicht vollends zurückgekehrt. Sich langfristig Geld zu leihen kostet heute rund drei Prozentpunkte als zum Jahresbeginn 2010 - ein Vierteljahr bevor Griechenland die ersten europäischen Hilfsgelder in Anspruch nehmen musste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen