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Donnerstag, 13. September 2012

HB FT: Weg frei für die Fiskalunion


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Weg frei für die Fiskalunion

Die ESM-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu Gunsten der Europapolitik der Bundesregierung ist in Europa mit Erleichterung aufgenommen worden. Freie Fahrt für Euroretter sieht auch der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichter, der auf die positiven Effekte der zu erwartenden Stabilität im Euroraum hinweist. Die Börsen reagieren mit Kurssprüngen für den Euro, die Finanzmärkte gleichfalls positiv. "Der Markt hatte damit gerechnet, auch mit Auflagen", zitiert das » Handelsblatt den Fondsmanager bei Old Mutual Asset Management, Kevin Lilley. Die wichtigste Auflage ist, dass völkerrechtlich sichergestellt wird, dass Deutschlands Haftung für andere Staaten auf 190 Milliarden Euro begrenzt bleibt. "Der Versuch der Richter, die deutsche Haftungssumme zu deckeln, wird wohl nicht funktionieren", meint die » Süddeutsche Zeitung. Ökonomen wie der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, warnen vor einer "Haftungsunion", wie das » Handelsblatt schreibt. Krämer weiter: "Wir bekommen eine Haftungsunion, die den Charakter der Währungsunion ändern wird - hin zu einer italienisch geprägten Währungsunion. Sie wird Parallelen aufweisen zum Italien der siebziger und achtziger Jahre." Und EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen weist darauf hin, dass dies nur ein erster Schritt zur eigentlichen Krisenbewältigung sein könne, zitiert ihn die » Tagesschau. "Die Krisenbewältigungsstrategie besteht nicht nur aus Rettungsschirmen", betont Asmussen , vielmehr gehe es um die Vervollständigung der europäischen Währungsunion. "Das Bundesverfassungsgericht hat seine Urteile zum Euro komplett revidiert.... Karlsruhe hat den Weg frei gemacht für eine Fiskalunion", kommentiert auch der » Spiegel. Das Bundesverfassungsgerichtsurteil bedeutet aber auch, dass Deutschland in Zukunft deutlich höhere Zinsen für frisches Geld zahlen muss, gibt das » Manager Magazin zu bedenken. Die Wall Street erwartet nach der Grundsatzentscheidung für Europa nun das nächste Signal aus den USA, wo die US-Notenbank heute möglicherweise die dritte Welle von konjunkturfördernden Maßnahmen seit Einsetzen der Wirtschaftskrise beschließen wird, meldet das » Handelsblatt. Der Leitzins liegt bereits faktisch bei Null, daher rechnen 60 Prozent der von Reuters befragten Analysten mit einem neuen Anleihenkaufprogramm. (siehe auch Menschen und Meinungen)

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