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Montag, 12. September 2016

Weltkriegsfolgen Tsipras besteht auf Reparationen Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras heizt die Diskussion um bis zu 332 Milliarden Euro deutsche Reparationen für das Land wieder an. Ein Verzicht sei nicht möglich, sagt er.

WeltkriegsfolgenTsipras besteht auf Reparationen

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras heizt die Diskussion um bis zu 332 Milliarden Euro deutsche Reparationen für das Land wieder an. Ein Verzicht sei nicht möglich, sagt er.

© AFPAlexis Tsipras will nicht auf deutsche Reparationen verzichten.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will sich weiter dafür einsetzen, dass Griechenland Reparationen für Kriegsschäden während des Zweiten Weltkrieges von Deutschland erhält. Wann er das mit Berlin besprechen will, ließ er offen.
„Es ist eine Ehrensache für Griechenland und das griechische Volk“, sagte Tsipras am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Thessaloniki. Seine Regierung werde keine „hastigen Bewegungen“ machen. Der nächste Schritt werde „zum geeigneten Zeitpunkt gemacht“, fügte Tipras hinzu.
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In den vergangenen Jahren kamen immer wieder aus Athen Reparationsforderungen, die – je nach Berechnung – zwischen 269 und 332 Milliarden Euro lagen. Darin enthalten sind Entschädigungen für Kriegsverbrechen und -schäden sowie eine Zwangsanleihe, die Griechenland der Deutschen Reichsbank während des Krieges gewähren musste. Ein Sonderausschuss des griechischen Parlamentes war vor einigen Monaten zu diesen Summen gekommen. Die Bundesregierung sieht Reparationsfragen juristisch dagegen als erledigt an.

Tsipras will Schuldenreduzierung bis zum Jahresende

Tsipras verlangt eine weitere Reduzierung des Athener Schuldenberges und eine Lockerung der seiner Ansicht nach von Berlin und den Gläubigern diktierten Sparpolitik. „Ich sage Frau Merkel, sie vertritt die Logik, die Verträge müssten eingehalten werden. Genau das verlangen wir auch: die Einhaltung des Vereinbarten - „pacta sunt servanda“ (Verträge müssen eingehalten werden)“, sagte Tsipras.
Er verwies damit auf eine Zusage der Gläubiger vom November 2012, den griechischen Schuldenberg zu reduzieren, sobald das Land im Haushalt einen Primärüberschuss (ohne Schuldenbedienung) erreicht habe. Dies hat Athen schon erreicht.
Wenn man sich in der Region umschaue, sei Griechenland trotz seiner Probleme eine „Oase der Stabilität und des Friedens“, sagte Tsipras. Deswegen müsse eine endgültige Lösung für die griechischen Schulden bis zum Jahresende gefunden werden. Im Herbst stehen neue Kontrollen der Geldgeber Griechenlands bevor. Griechenland hängt am Tropf der Gläubiger seit 2010. Der Schuldenberg wird zurzeit auf 328 Milliarden Euro geschätzt.

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