StaatsfinanzenBundesbank holt 37 Tonnen Gold nach Deutschland
24.12.2013 · Ein kleiner Teil der im Ausland gelagerten Goldbestände wurde einem Bericht zufolge nach Frankfurt verlagert. Weiterhin heißt es, laut Bundesrechnungshof sparten niedrige Zinsen der Staatskasse in den kommenden Jahren 20 Mrd. Euro.
Die Bundesbank hat einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr fast 37 Tonnen Gold aus ihren Beständen in New York und Paris an ihren Sitz in Frankfurt verlagert. Das Gold habe einen Wert von 1,1 Milliarden Euro, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe). „Wir verlagern Gold nicht nach Deutschland, weil wir Zweifel haben, ob es wirklich vorhanden ist.“ Vielmehr sehe ein neues Lagerstättenkonzept der Zentralbank eine Aufstockung der Bestände in Frankfurt vor.
“Das Gold im Ausland lagert bei Partnernotenbanken, die absolut vertrauenswürdig und sicher sind“, sagte Weidmann der Zeitung. Bei Stichproben in New York und Paris habe es keine Beanstandungen gegeben. Weidmann kündigte an, in den kommenden Jahren noch größere Mengen Gold nach Deutschland zu verlagern.
2012 hatte der Bundesrechnungshof aufgedeckt, dass die deutschen Goldreserven im Ausland nicht regelmäßig überprüft werden. Unter politischem Druck kündigte die Bundesbank daraufhin an, künftig die Hälfte ihrer rund 3400 Tonnen schweren deutschen Goldreserven auch in Deutschland zu lagern.
Niedrige Zinsen drücken deutsche Schuldenlast
Das allgemein niedrige Zinsniveau erspare Deutschland bis 2016 rund 20,1 Milliarden Euro an Ausgaben, berichtet die Zeitung außerdem. Unter Berufung auf Berechnungen des Bundesrechnungshofes schreibt „Bild“, der Bund müsse kommendes Jahr insgesamt 5,3 Milliarden Euro weniger an Zinsen zahlen als ursprünglich erwartet. Für 2015 werden demnach 6,1 Milliarden Euro und 2016 sogar 8,7 Milliarden Euro weniger als im vergangenen Finanzplan veranschlagt.
Laut dem Rechnungshof habe der Bund im Jahr 2000 im Schnitt noch fünf Prozent Zinsen an seine Gläubiger zahlen müssen. Im vergangenen Jahr seien es nur noch 0,68 Prozent gewesen.
Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist dies eine weitere gute Nachricht nach der Herbstprognose des Arbeitskreises Steuerschätzung, die sein Ressort Anfang November veröffentlicht hatte. Demnach dürften die Steuereinnahmen in Deutschland bis 2017 um 14 Milliarden Euro höher ausfallen als zuvor erwartet. Profitieren würden in erster Linie Länder und Kommunen, während der Zuwachs für den Bund begrenzt bleibe, hieß es seinerzeit. Schäuble will die Gesamtverschuldung binnen zehn Jahren von 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf die im EU-Stabilitätspakt vorgesehene Höchstmarke von 60 Prozent drücken.
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