Fernsehansprache: Samaras verspricht Griechen Rückkehr an die Finanzmärkte
Das Land wird keine neuen Hilfen mehr brauchen und seinen Geldbedarf wieder an den Finanzmärkten decken können - das stellte der griechische Premier Antonis Samaras Griechenland für 2014 in Aussicht. Eine gewagte Prognose.
Athen - Griechenland will nach dem Ende der internationalen Rettungsprogramme im kommenden Jahr ohne neue Hilfskredite auskommen. 2014 werde Athen wie geplant "den großen Schritt zum Verlassen" der Rettungsvereinbarungen mit den EU-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) machen und keine neuen Hilfen benötigen, sagte der griechische Regierungschef Antonis Samaras am Montag in einer Fernsehansprache an die Nation.
Das Land werde im kommenden Jahr "wieder an die Märkte" zurückkehren und den Weg zurück zu einem "normalen Land" einschlagen, kündigte Samaras an. 2014 werde Griechenland keinen "Bedarf an neuen Krediten und neuen Rettungsvereinbarungen" mehr haben. Finanzminister Giannis Stournaras hatte sich am Sonntag bereits ähnlich geäußert.Bislang hatte Griechenland Hilfen in Höhe von 240 Milliarden Euro bekommen, zusätzlich erließen private Gläubiger Athen insgesamt mehr als 100 Milliarden Euro Schulden. Das derzeit laufende zweite Hilfsprogramm endet Mitte 2014, viele Experten glauben aber, dass Griechenland auch danach Unterstützung von EU und IWF braucht. Denndie schlechte Wirtschaftslage verursacht, dass das Land trotz der Konsolidierungsbemühungen mit den bisher bewilligten Hilfskrediten voraussichtlich nicht auskommen wird. Der IWF rechnet bis 2016 mit einem Fehlbetrag von gut elf Milliarden Euro.
Diese Summe kann grundsätzlich aus zwei Quellen kommen: aus der EU oder von den Finanzmärkten. Ein weiteres Rettungspaket hatten sowohl der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble also auch Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem im Herbst 2013 als unumgänglich bezeichnet. Ein Schuldenschnitt wird dagegen kategorisch abgelehnt. Der griechische Finanzminister Yannis Stournaras, der den Fehlbetrag ebenfalls auf mehr als 10 Milliarden Euro beziffert, sagte im September: "Entweder wenden wir uns an die Märkte, oder wir bitten um ein neues Finanzierungspaket." Premier Samaras will von letzterer Möglichkeit jedoch nun nichts mehr hören und verspricht den Griechen vollmundig, dass man bereits 2014 an frisches Geld an den Finanzmärkten kommen werde.
Obwohl Kanzlerin Angela Merkel beim Besuch ihres Amtskollegen im November diesem angesichts des Primärüberschusses "erste Früchte" bescheinigt hatte, ist fraglich, ob das Vertrauen in Griechenland an den Märkten bereits im kommenden Jahr wieder restlos hergestellt werden kann. Im Januar wird die Troika erneut zur Prüfung nach Athen reisen, sie muss noch feststellen, ob es einen Fehlbetrag im griechischen Haushalt für die Jahre 2015 bis 2018 gibt und wie hoch dieser ist.
mia/dpa/AFPDiese Summe kann grundsätzlich aus zwei Quellen kommen: aus der EU oder von den Finanzmärkten. Ein weiteres Rettungspaket hatten sowohl der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble also auch Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem im Herbst 2013 als unumgänglich bezeichnet. Ein Schuldenschnitt wird dagegen kategorisch abgelehnt. Der griechische Finanzminister Yannis Stournaras, der den Fehlbetrag ebenfalls auf mehr als 10 Milliarden Euro beziffert, sagte im September: "Entweder wenden wir uns an die Märkte, oder wir bitten um ein neues Finanzierungspaket." Premier Samaras will von letzterer Möglichkeit jedoch nun nichts mehr hören und verspricht den Griechen vollmundig, dass man bereits 2014 an frisches Geld an den Finanzmärkten kommen werde.
Obwohl Kanzlerin Angela Merkel beim Besuch ihres Amtskollegen im November diesem angesichts des Primärüberschusses "erste Früchte" bescheinigt hatte, ist fraglich, ob das Vertrauen in Griechenland an den Märkten bereits im kommenden Jahr wieder restlos hergestellt werden kann. Im Januar wird die Troika erneut zur Prüfung nach Athen reisen, sie muss noch feststellen, ob es einen Fehlbetrag im griechischen Haushalt für die Jahre 2015 bis 2018 gibt und wie hoch dieser ist.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/premier-samaras-verspricht-griechen-rueckkehr-an-die-finanzmaerkte-a-941337.html
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