MünchenRund sechs Wochen vor Beginn des Steuerprozesses gegen Uli Hoeneß haben Ermittler bayerische Finanzbehörden durchsucht. Die Staatsanwaltschaft will unter anderem herausfinden, wer ein Dokument aus der vertraulicher Steuerakte des FC-Bayern-Präsidenten an Journalisten weitergeleitet hatte. Im Oktober 2013 war dieses Dokument Hoeneß von Journalisten vorgehalten worden, wie Staatsanwaltssprecher Thomas Steinkraus-Koch am Donnerstag sagte.
Hoeneß habe daraufhin eine zweite Strafanzeige wegen Verletzung des Steuergeheimnisses gestellt. Bereits ein halbes Jahr zuvor hatte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen unbekannt erstattet, nachdem die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung an die Öffentlichkeit gelangt waren. Ermittelt wird wegen Verletzung des Steuer- und des Dienstgeheimnisses.
Die Steuer-Affäre um Hoeneß
2001 bis 2006
Hoeneß spekuliert im großen Stil an der Börse mittels eines Kontos in der Schweiz. Der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus habe ihn mit Millionen unterstützt. „Es war immer klar, das war ein Konto zum Zocken, für nichts anderes“, sagte Hoeneß im Mai 2013 der „Zeit“. Nach anfänglichen Gewinnen habe er aber hohe Verluste gemacht und seine Aktivitäten an der Börse zurückgefahren.Oktober 2010
April 2012
November 2012
Dezember 2012
12. Januar 2013
20. März 2013
20. April 2013
21. April 2013
23. April 2013
1. Mai 2013
4. Mai 2013
6. Mai 2013
11. Mai 2013
1. Juni 2013
13. Juli 2013
30. Juli 2013
4. November
23. Januar 2014
„Es soll geklärt werden, welche Personen Zugriff auf sowohl die elektronische Steuerakte wie auch die Steuerakte in Papierform des Herrn Hoeneß hatten und wie das interne Dokument an das Presseorgan gelangen konnte“, sagte Steinkraus-Koch.
Es handle sich bei dem Dokument um ein rein internes Papier, zu dem außerhalb der Finanzverwaltung nach bisherigen Erkenntnissen niemand Zugang hatte. Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse „für Objekte im Bereich der Bayerischen Finanzverwaltung“.
Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wurden das Finanzamt in Miesbach und das Rechenzentrum des Landesamtes für Finanzen in Nürnberg durchsucht. Steinkraus-Koch bestätigte die Orte nicht und wollte sich zu Details der laufenden Durchsuchungen am Donnerstag ebenfalls nicht äußern.
Die Ermittlungen gegen Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung waren im April 2013 öffentlich geworden, Ende Juli erhob die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen den Bayern-Boss. Vom 10. März an muss Hoeneß sich vor dem Landgericht München verantworten.
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