Razzia im Steuerfall HoeneßAuswertung der Unterlagen wird lange dauern
24.01.2014 · Bei der Razzia in bayrischen Finanzbehörden im Zuge des Steuerfalls Hoeneß stellen die Ermittler zahlreiche Daten und Dokumente sicher. Die Auswertung wird aber wohl „einige Wochen“ in Anspruch nehmen.
Bei der Razzia in bayerischen Finanzbehörden im Zusammenhang mit dem Steuerfall Uli Hoeneß haben die Ermittler zahlreiche Unterlagen und elektronische Daten sichergestellt. Die Auswertung der Dokumente werde voraussichtlich „einige Wochen“ in Anspruch nehmen, berichtete der stellvertretende Staatsanwaltssprecher Peter Preuß am Freitag. Am Donnerstag hatten die Ermittler der Staatsanwaltschaft München I wegen Verdachts der Verletzung des Steuergeheimnisses „Objekte im Bereich der Bayerischen Finanzverwaltung“ durchsucht.
Hintergrund ist eine Strafanzeige von Hoeneß, der sich vom 10. März an in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten muss, wegen Verletzung des Steuergeheimnisses. Im Oktober 2013 hatten Journalisten dem Präsidenten des FC Bayern München ein Dokument aus seiner Steuerakte vorgehalten. Die Staatsanwaltschaft wollte mit den Durchsuchungen herausfinden, wer das interne Dokument weiterleitete.
Zu den genauen Zielen der Durchsuchungen wollte die Ermittlungsbehörde auch am Freitag keine Angaben machen. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wurden jedoch das für Hoeneß zuständige Finanzamt in Miesbach und das Rechenzentrum des Landesamtes für Steuern in Nürnberg durchsucht.
Ende Juli 2013 hatte die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen den Präsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters wegen Steuerhinterziehung erhoben. Im Herbst ließ die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II die Anklage gegen Hoeneß schließlich „unverändert“ zu. Details zum Anklagevorwurf wollte das Gericht „aufgrund der besonderen Geheimhaltungspflichten in Steuerstrafverfahren“ aber bis zur Verlesung des Anklagesatzes in öffentlicher Sitzung nicht mitteilen.
Hoeneß bleibt auf Kaution auf freiem Fuß
Hoeneß hatte sich vor einem Jahr beim Finanzamt angezeigt - kurz nachdem ein deutsch-schweizerisches Abkommen über eine Altfalllösung für Steuerflüchtlinge gescheitert war. Die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin ihre monatelangen Ermittlungen auf, in deren Zuge sie auch das Haus des Bayern-Präsidenten am Tegernsee durchsuchte. Gegen Hoeneß wurde auch ein Haftbefehl erwirkt, gegen Kaution blieb der Vereinschef jedoch auf freiem Fuß.
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