Ukraine in Solvenz-Krise, Zahlungsausfall Juli möglich - Goldman
Die Ukraine steht nach Einschätzung von Goldman Sachs Group Inc. vor einer Solvenz- und Liquiditätskrise. Wahrscheinlich werde das Land eine Kuponzahlung auf eine Anleihe im nächsten Monat nicht...
Von David Yong
(Bloomberg) -- Die Ukraine steht nach Einschätzung von Goldman Sachs Group Inc. vor einer Solvenz- und Liquiditätskrise. Wahrscheinlich werde das Land eine Kuponzahlung auf eine Anleihe im nächsten Monat nicht leisten können und es werde daraufhin zu einem Zahlungsausfall kommen.
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Es sei unwahrscheinlich, dass es der ukrainischen Regierung in den nächsten Wochen gelingt, die Differenzen mit den Gläubigern über den Schuldenrückzahlungsplan beizulegen. Daher werde die Regierung vermutlich ein Moratorium verkünden und danach die Kuponzahlung am 24. Juli nicht leisten, schrieb der Analyst Andrew Matheny am Mittwoch in einem Bericht.
Die Ukraine möchte, dass die Gläubiger einen Schuldenschnitt von 40 Prozent auf den Nominalwert ihrer Papiere akzeptieren und neue Anleihen übernehmen, die an die künftige Wirtschaftsleistung des Landes gekoppelt sind.
"Die Ukraine wird die Kuponzahlung am 24. Juli nicht leisten und als Folge in einen Zahlungsausfall geraten", beschreibt Matheny das Basis-Szenario in seinem Bericht. "Wir erwarten nicht, dass das Ad-hoc-Komitee den jüngsten Umschuldungsvorschlag der Ukraine akzeptieren wird."
Finanzministerin Natalie Jaresko will sich in der kommenden Woche in Washington mit Gläubigern des Landes treffen. Sie muss den potenziellen Schaden aus einem Zahlungsausfall gegen den zukünftigen Zugang zu den Kapitalmärkten abwägen.
Gläubiger, die Fremdwährungsanleihen des Landes im Volumen von rund 9 Mrd. Dollar halten, haben nach drei Monaten der Verhandlungen die Vorstellungen der Regierung bislang abgelehnt.
Eine Gläubigergruppe um Franklin Templeton bekräftigte am Mittwoch, dass ihr Vorschlag, der die Verlängerung von Laufzeiten und Kuponkürzungen bei den Anleihen vorsieht, der Ukraine über vier Jahre rund 16 Mrd. Dollar an Einsparungen einbringen würde, und der beste Weg sei.
Analyst Matheny ist der Ansicht, dass ein an das Bruttoinlandsprodukt gekoppeltes Instrument im Umschuldungsvorschlag der Ukraine es den Gläubigern ermöglichen würde, an jedem Kursanstieg teilzunehmen, wenn die Konjunkturindikatoren sich besser entwickelten. Das könnte die unterschiedlichen Ansichten der beiden Seiten wieder in Einklang bringen.
"Wir erwarten, dass die Bonds die wirtschaftlichen Fundamentaldaten besser widerspiegeln, wenn der Markt damit beginnt, für diese potenziell neuen Instrumente Kurse zu stellen", heißt es in dem Bericht.
Die Ukraine-Bonds im Volumen von 2,6 Mrd. Dollar mit Fälligkeit 2017 und einem Kupon von 9,25 Prozent notierten am Mittwoch mit 49,39 Cent je Dollar Nominalwert.
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