«Samurai-Bond»
Scheitert Griechenland an Mini-Anleihe?
Derzeit konzentrieren sich die Marktbeobachter auf die griechischen Verbindlichkeiten gegenüber dem IMF und dem Euro-System. Zum Stolperstein könnte aber ein relativ kleiner Yen-Bond werden.
msf. ⋅ Das Gezerre um die griechische Schuldenkrise ist um eine Anekdote reicher. Demnach könnte gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Dienstag eine relativ kleine Anleihe aus dem Jahr 1995 zum Stolperstein für das hoffnungslos überschuldete Land werden. Die Obligation über 20 Mrd. Yen (rund 150 Mio. Fr.) läuft bis zum 14. Juli und ist damit das nächste marktfähige griechische Papier, das zur Tilgung fällig wird.
Zwar wird Ende Juni mehr als der zehnfache Betrag beim Internationalen Währungsfonds (IMF) fällig, dessen Nichtrückzahlung würde jedoch nach Angaben der Rating-Agentur Moody's nicht unbedingt einen Zahlungsausfall auslösen. Laut einem Kreditstrategen von BNP Paribas könnte der IMF dies jedoch zum Anlass nehmen, Griechenland die Bedienung der Yen-Anleihe zu untersagen. Dies könnte einen sogenannten Drittverzug («Cross-Default») bei anderen Staatspapieren auslösen, erklärte ein Kreditstratege bei der japanischen Investmentbank Mizuho Securities. Sollte Griechenland die Zahlungen an den IMF Ende Juni nicht leisten, dürfte der kleine «Samurai-Bond» schnell ins Rampenlicht der Marktteilnehmer rücken.
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