Arzneimittel-Hilfen für Griechenland
Pharmaindustrie bereitet angeblich Notversorgung vor / Den Apotheken fehlt das Geld
FAZ von heute
LONDON, 20. Mai (Reuters). Die Pharmaindustrie
bereitet offenbar eine Notversorgung
der Griechen mit Medikamenten
vor, sollte das Land die Eurozone verlassen
und in Zahlungsnot geraten. Nach Angaben
aus der Branche werden die Pläne
vorangetrieben, seit für Mitte Juni Neuwahlen
angekündigt wurden. Die Hersteller
nehmen sich demnach das Vorgehen
nach der Insolvenz Argentiniens im Jahr
2002 zum Vorbild, als die Industrie eine
Zeitlang ohne Bezahlung weiter Medikamente
lieferte.
Vor allem Konzerne mit Zentralen in
Europa stehen unter Druck, eine Katastrophe
im Gesundheitssektor zu verhindern,
sollte Griechenland wegen einer Abwertung
einer eigenen Währung Importe
nicht bezahlen können. „Es gibt eine moralische
Pflicht, die Versorgung fortzusetzen“,
sagt Simon Friend, der sich bei den
Wirtschaftsberatern von Pricewaterhouse
Coopers auf die Pharmabranche
konzentriert. „Griechenland ist kein großer
Markt, die meisten Pharmaunternehmen
können sich das also leisten.“
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