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Sonntag, 17. Juni 2012

Mehrheit für Eurobefürworter Konservative gewinnen in Griechenland vor Linksradikalen

Mehrheit für Eurobefürworter Konservative gewinnen in Griechenland vor Linksradikalen

17.06.2012 ·  Nach ersten Hochrechnungen wird die konservative Nea Dimokratia mit fast 30 Prozent stärkste Kraft im griechischen Parlament. Zusammen mit den Sozialisten könnte es eine Mehrheit für die Eurobefürworter geben. Das Bündnis der radikalen Linken liegt bei 27 Prozent.
Von Michael Martens
© REUTERS Wahlsieger Antonis Samaras von der konservativen Nea Dimokratia
Bei der Parlamentswahl in Griechenland konnten die konservative Nea Dimokratia (ND) und das populistische „Bündnis der radikalen Linken“ (Syriza) im Vergleich zu ihren vorigen Ergebnissen bei der Parlamentswahl vom 6. Mai dieses Jahres deutlich zulegen, während die meisten kleineren Parteien am Sonntag Einbußen erlitten. Laut ersten inoffiziellen Hochrechnungen erhielt die ND nicht ganz 29,5 Prozent der Stimmen (bei der Wahl im Mai waren es 18,9 Prozent gewesen), Syriza dagegen 27,1 Prozent (im Mai: 16,8 Prozent).
ND und Syriza treten formal beide für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone ein. Syriza-Chef Alexis Tsipras hatte im Wahlkampf aber angekündigt, dass er das von den Geldgebern des Landes verlangte Paket an Reformen und Sparmaßnahmen rückgängig machen wolle. ND-Chef Antonis Samaras war bis November 2011 ebenfalls gegen die von der Troika (EU, EZB und IWF) verlangten Maßnahmen, hat sie dann aber zumindest formal akzeptiert, seinen Anhängern allerdings versprochen, er könne in Nachverhandlungen günstigere Bedingungen für Athen erreichen.

ND und Pasok könnten Koalition bilden

Die einzige andere Parlamentspartei, die sich bereiterklärt hat, das Programm der Troika durchzusetzen, ist die sozialistische Pasok, die von Oktober 2009 bis November 2011 allein regiert hatte. Die Pasok hatte die Wahl im Oktober 2009 mit 43,9 Prozent der Stimmen klar gewonnen, war vor sechs Wochen aber auf 13,2 Prozent abgestürzt. Sie hat einen Großteil ihrer einstigen Stammwähler, vor allem Beamte und Beschäftigte in Staatsbetrieben, an Syriza verloren. Am Sonntag erhielt die Pasok laut ersten Hochrechnungen etwa zwölf Prozent der Stimmen.


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