Darlehen und Gläubigerverzicht 33.600 Euro EU-Hilfe für jeden Griechen
18.04.2012 ·
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Überlegungen
zurückgewiesen, die EU müsse für Griechenland noch mehr tun als bereits
verabredet. Schon jetzt sei die Hilfe für Athen höher als im
Marshallplan für die westeuropäischen Länder nach dem 2. Weltkrieg.
Von
Werner Mussler, Brüssel
Forderungen nach einem neuen „Marshallplan“ für Athen
seien unberechtigt, sagte Barroso am Mittwoch vor dem Europaparlament in
Straßburg. Die internationale Hilfe für Athen sei mittlerweile um ein
Vielfaches höher als im historischen Marshallplan für die
westeuropäischen Länder nach dem 2. Weltkrieg. Damals habe sich die
Hilfe auf 2,1 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) der
Empfängerländer belaufen. Griechenland habe dagegen schon jetzt 177
Prozent seines Jahres-BIPs erhalten. Das entspreche 380 Milliarden Euro.
Diese Summe errechnet sich nach einem am Mittwoch verabschiedeten Bericht der EU-Kommission
über die griechischen Wachstumsperspektiven aus den beiden
internationalen Hilfsprogrammen für Athen von insgesamt 240 Milliarden
Euro (Darlehen), dem Schuldenschnitt mit dem Gläubigerverzicht von 100
Milliarden Euro und den Mitteln aus den verschiedenen EU-Struktur-
und-Regionalfonds von 40 Milliarden Euro (Darlehen), die Athen in der
laufenden Haushaltsperiode von 2007 bis 2013 erhält.
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