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Samstag, 21. April 2012

Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems hätten den Tausch griechischer Staatsanleihen seinem Kenntnisstand nach bereits abgeschlossen. "Die neuen Papiere haben eine neue Kennnummer und ein neues Ausgabedatum".

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesbank wird durch den abgeschlossenen Umtausch von griechischen Staatsanleihen nach Aussage informierter Personen kurzfristig keinen zusätzlichen Gewinn einstreichen. "Die Bank wird die Titel halten und bisher gibt es auch keine Kaufinteressenten", sagte der Insider.

Im Vorfeld der Entscheidung über ein zweites Griechenland-Hilfsprogramm wurde darüber spekuliert, dass die Zentralbanken die Papiere an den Euro-Rettungsfonds EFSF verkaufen und den Gewinn an ihre Regierungen überwiesen könnten, die das Geld ihrerseits zur Reduzierung der griechischen Schuldenlast einsetzen würden. Aus anderer Quelle hieß es dazu lediglich, ein Verkauf der Bonds an den EFSF sei prinzipiell möglich.

Ein Buchgewinn ergibt sich den Angaben zufolge derzeit nicht, weil dem Wert der Anleihen entsprechende Wagnisrückstellungen auf der anderen Seite der Bilanz gegenüber stünden. "Es bleibt ein Riskikoinvestment für die Bundesbank, weil niemand weiß, wie sich die Wirtschaft in Griechenland entwickelt und ob entsprechende Zinszahlungen einlaufen." Es habe sich wirtschaftlich durch den Umtausch keinerlei Veränderung gegeben. Auch die neuen Papiere seien unter griechischem Recht begeben worden.

Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems hätten den Tausch griechischer Staatsanleihen seinem Kenntnisstand nach bereits abgeschlossen. "Die neuen Papiere haben eine neue Kennnummer und ein neues Ausgabedatum".

Das Eurosystem versucht, sich durch diesen Schritt gegen mögliche Verluste für den Fall zu schützen, dass die griechische Regierung rückwirkend Umschuldungsklauseln für bereits begebene Schuldtitel einführt. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei in Griechenland vorbereitet, um die Einigung mit privaten Investoren wie Banken und Investmentfonds notfalls mit Zwang zu erreichen. Ein Regierungsgremium stelle dann Listen auf, welche Anleihenreihen davon betroffen seien.

Der Umtausch betreffe nach Angaben des Insiders nur Anleihen aus dem Wertpapierankaufprogramm (SMP) des Eurosystems. "Der Tausch betrifft nicht die Titel aus den Investmentportfolios der nationalen Zentralbanken", stellte er klar. Im Falle eines Zahlungsausfalls müssten sie jeweils mit Griechenland verhandeln, ob sie unter einen Haircut fallen würden.

Die Bundesbank hält nach Informationen des Insiders keine griechischen Staatspapiere im Investmentportfolio. Die Diskussion im EZB-Rat über das Anleihetauschprogramm sei sehr lebhaft gewesen. Aus anderer Quelle hatte es geheißen, Bundesbankpräsident Jens Weidmann habe gegen den Umtausch gestimmt. Demnach befürchte die Bundesbank, dass durch den Umtausch Klagen privater Gläubiger provoziert werden, weil zwei Klassen von Gläubigern geschaffen würden. Das wiederum erhöhe das Risiko für private Gläubiger bei einer Pleite weniger Kapital zurückzubekommen.

-Von Christian Grimm, Dow Jones Newswires,

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February 17, 2012 11:27 ET (16:27 GMT)

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