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Mittwoch, 18. April 2012

EU und IWF: Griechenland kommt alleine klar

EU und IWF: Griechenland kommt alleine klar

18.04.12
EU, IWF, Griechenlaan, SchuldenkriseKrawalle in Griechenland bei Protesten gegen Sparpaket (Archiv). Die Hälfte aller jungen Menschen ist ohne Job.

Zwei Hilfspakete und Schuldenschnitt reichen

Es schien eine unendliche Geschichte zu werden, die EU hangelte sich von Krisentreffen zu Krisentreffen und von einem Hilfspaket zum zweiten, Griechenland erkämpfte sich einen von den privaten Gläubigern einen Schuldenschnitt. Doch die Zweifel überwogen weiterhin, für viele Experten war Griechenland eigentlich nicht mehr zu retten.

Jetzt ist auf einmal alles anders. Laut 'Süddeutscher Zeitung', die sich auf einen Bericht vom Internationalen Währungsfond (IWF) und der EU beruft, braucht Griechenland keine Hilfen mehr. Noch ein paar Einschnitte ins soziale Netz, und alles läuft.

Anfang März – zum Zeitpunkt des Schuldenschnitt – verpassten die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's den Griechen noch die schlechteste Note: Zahlungsausfall. Folge: Die Europäische Zentralbank akzeptierte keine griechischen Anleihen mehr als Sicherheit, ein weiterer Tiefschlag für Athen. Gegner der Rettungspakete und Finanzexperten sprachen vom 'Fass ohne Boden' und prophezeiten, die Griechen würden noch weitere Rettungspakete brauchen.

Wenige Tage später folgten erste kleine Lichtblicke: Die EZB akzeptierte die griechischen Anleihen wieder, und kurz darauf stufte die Ratingagentur Fitch Griechenland zum ersten Mal seit 2003 herauf. Der Ausblick sei stabil, die Umschuldung gelungen, so Fitch.

Weder die Finanzmärkte noch die Politik sprachen allerdings davon, dass die Griechenland-Krise vorbei sei. Zu lange und zu nah stand das Mittelmeerland am Abgrund. Zwar verschwand Griechenland ein wenig aus dem Fokus, das lag aber eher daran, dass die Sorgen um die andere Krisenländer wie Spanien und Portugal größer wurden und nicht daran, dass sich die um Griechenland verkleinerten.

Jetzt kommen EU-Kommission und IWF zu dem Schluss: Zwei Hilfspakete und Schuldenschnitt reichen, Griechenland kommt ab jetzt alleine klar. Erstmals werden in dem Papier aber auch die harten sozialen Einschnitte thematisiert, unter denen die Bevölkerung leiden muss. Und – so leicht kommt man dann doch nicht aus der Krise – weitere sind nötig.

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