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Samstag, 5. Mai 2012

GRIECHENLANDFirmen stellen sich auf Rückkehr der Drachme ein


GRIECHENLANDFirmen stellen sich auf Rückkehr der Drachme ein

Griechenlands Verschuldung steigt und steigt. Inzwischen stimmen sich immer mehr Unternehmen und Banken auf den Euro-Austritt des Landes ein. Die Vorbereitungen darauf werden diskret getroffen.

eine Münze von 20 Drachmen und eine griechische Euromünze (r). Quelle: dpa
eine Münze von 20 Drachmen und eine griechische Euromünze (r).Quelle: dpa
Frankfurt, London, DüsseldorfImmer mehr Unternehmen, Banken und Privatleute, die langlaufende Geschäfts- und Zahlungsbeziehungen mit Griechenland haben, bereiten sich auf den Euro-Austritt des Landes vor. Bei Sven Zeller, Jurist und Partner bei Clifford Chance in Frankfurt, häufen sich die Anfragen von Fonds-Managern, Bankern und in Griechenland investierten Immobilien-Unternehmen. "Alle wollen wissen, wie sie vermeiden können, dass ihre Forderungen von Euro auf eine Weichwährung umgestellt werden - egal ob Neu-Drachme oder Süd-Euro."

Die Sorge ist nachvollziehbar: Bevor Griechenland dem Euro beitrat, verlor die Drachme zwischen 1982 bis 1996 jährlich rund zehn bis zwölf Prozent an Wert gegenüber der D-Mark. Dies ging so weiter, bis die EU-Kommission im Mai 2000 den Euro-Beitritt empfahl. Danach sanken die Zinsen in Griechenland, und die Verschuldung stieg.
Die Vorbereitungen auf einen Euro-Austritt werden diskret getroffen. Nur wenige äußern sich so offen wie der Reisekonzern Tui. Dessen Deutschland-Chef Volker Böttcher sagte im November, dass man die Euro-Vorauszahlungen für Hotelreservierungen für den Fall einer Drachme-Einführung absichere. Auch Rewe Touristik beobachtet die Entwicklung genau, bestätigt Unternehmenssprecher Sören Hartmann.
Die Banken dagegen, ob Deutsche oder Commerzbank, wollen ihre Strategie lieber nicht erläutern. Der Euro-Austritt Griechenlands sei doch ausgeschlossen, heißt es dort. Ganz anders der Bundesverband der Immobilien-Investment-Sachverständigen (BIIS): Vor drei Wochen tagte die Branche in Frankfurt zum Thema: "Euro-Breakup - Chancen und Risiken für Immobilienverwalter". Sven Zeller: "Bei Miet-, Kredit- und sonstigen Immobilienverträgen werden nun Fragen nach Gerichtsstand, deutschem, britischem oder griechischem Recht oder der Vertragswährung plötzlich sehr wichtig. "









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