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Freitag, 1. November 2013

Insolvenzverwalter wollen seltenere Eigenverwaltung

Insolvenzverwalter
wollen seltenere
Eigenverwaltung

jja. BERLIN,; 31. Oktober. Die jüngste
-Reform jdes Insolvenzrechts muss
schlöumgst nachgebessert werden. Das
hat derverbandder Insolvenzverwaiter
Deutschlands (VID) am Donners-*
tag in Berlin gefordert. „Hier ist eindeutig
etwas aus dem Ruder gelaufen“* sagte
sein Präsident Christoph Niering.
Sein Haüptkritikpunkt gilt der Tatsache,
dass durch das „Gesetz zur weiteren
Erleichterung der Sanierung von
Unternehmen“ (ESUG) die Fortführung
eines angeschlagenen Unternehmens
durch die bisherige Geschäftsführung
erleichtert wurde. Mit dieser sogenannten
'Eigenverwaltung, die durch
das neue Schutzschirmverfahren ausge-
. weitet würde, werde offenbar: der Bock
zum Gärtner gemacht.
Mittlerweile gibt es nach Nierings
Angaben eine Reihe prominenter Fälle,
in denenjdies im Interesse der beteiligten
Gläubiger niemals hätte bewilligt
werden dürfen-- etwa weil der Inhaber
in Untersuchungshaft sitze. Damit werde
eine nachhaltige Sanierung .erschwert;
dies gefährde Arbeitsplätze zusätzlich.
Auch bei den Insolvenzgerichten
führe es zunehmend zu Unbehagen,
dass sie nach der neuen Rechtslage
solche Anträge von Geschäftsführern
und Vorständen, am Ruder zu bleiben,
meist „abnicken“ müssten. Der Verwalterbranchd
ist allerdings auch ein Dorn
im Augej dass sie an Aufträgen, Honoraren
und Einfluss verloren hat, weil in
der Eigenverwaltung lediglich ein sogenannter
Sachwalter bestellt wird, nicht’
ein Insolvenzverwalter. Dafür wächst
die Macftt der Unternehmensberater.
Die Mängelliste des Verbands am
ESUG enthält noch einige weitere
■Punkte t nicht aber die anlässlich der
Rechtsstteitigkeiten um den Suhrkamp-
Verlag laut gewordene Kritik.
Minderheitsgesellschafter könnten nun
durch Vortäuschen von drohender Zahlungsunfähigkeit
aus dem Unternehmen
gedrängt werden, fürchten manche
Wirtschaiftsrechtler. Zu dieser Frage
will Niering sich erst noch eine Meinung
bilden;

FAZ Print 1.11.2013

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