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Dienstag, 20. Mai 2014

Amerikanische Ermittler verlangen mehr als 3,5 Milliarden Dollar (gut 2,5 Milliarden Euro) von der französischen Großbank BNP Paribas, um Untersuchungen zu Geschäften des Konzerns mit sanktionierten Ländern wie dem Sudan und Iran beizulegen

BNP ParibasAmerika verlangt 3,5 Milliarden von französischer Bank

Seit der Finanzkrise knüpft sich Amerika regelmäßig große Banken vor - auch ausländische. Diesmal droht das Land angeblich dem französischen Geldhaus BNP Paribas mit einer Milliarden-Strafe.
© DPAVergrößernBNP Paribas ist eine der beiden größten französischen Banken.
Amerikanische Ermittler verlangen mehr als 3,5 Milliarden Dollar (gut 2,5 Milliarden Euro) von der französischen Großbank BNP Paribas, um Untersuchungen zu Geschäften des Konzerns mit sanktionierten Ländern wie dem Sudan und Iran beizulegen. Eine entsprechende Vereinbarung, die im nächsten Monat erfolgen könne, werde derzeit ausgehandelt, berichten mehrere Medien und berufen sich auf mit der Sache vertraute Personen. Der Vergleich kann demnach auch höher ausfallen. Den Angaben zufolge wollen die Vereinigten Staaten auch, dass sich BNP Paribas schuldig bekennt.
Die französische Großbank hatte schon im vergangenen Monat erklärt, dass sie womöglich mehr als jene 1,1 Milliarden Dollar braucht, die sie für den Fall ohnehin bereits beiseite legte.
BNP Paribas, aber auch der schweizerischen Großbank Credit Suisse drohen in den Vereinigten Staaten angeblich Anklagen durch Staatsanwälte einzelner Bundesstaaten sowie auf Bundesebene. Im Falle der Credit Suisse ermitteln die Behörden seit dem Jahr 2011, ob die Bank Amerikanern dabei unterstützt hat, Steuern zu hinterziehen.
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Das amerikanische Justizministerium bereitet Strafverfahren gegen Banken vor auch um zu zeigen, dass Banken nicht zu groß sind, um belangt zu werden. Das hatte Justizminister Eric Holder in einer Video-Botschaft erklärt, die vergangene Woche auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde.
Verbesserte Koordinierung mit Aufsichtsbehörden schafft eine Beziehung, die „sich in den kommenden Wochen und Monaten als entscheidend herausstellen wird” - während die Behörden sich um Anklagen bemühen werden. In seiner Botschaft sagte Holder nicht, um welche Banken es genau gehen könnte.
Die amerikanische Regierung nähert sich Entscheidungen in der Frage, ob sie Anklage gegen Credit Suisse und BNP Paribas erheben will, berichteten Personen, die mit den Untersuchungen vertraut sind. Eine strafrechtliche Anklage wäre ein Bruch mit der bisherigen Praxis, bei der meist Vergleiche mit den großen Banken - die als wichtig für das Finanzsystem gelten - ausgehandelt worden sind.

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