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Sonntag, 3. November 2013

‘‘Man muss Risiken eingehen, um etwas zu verdienen, weil die Bar-Zinsen bei null liegen.’’

TrendAnleger gehen mit Ramsch-Anleihen ins Risiko

 ·  Wo gibt es noch Zinsen? Einige Investoren setzen auf Anleihen von amerikanischen Unternehmen, die nicht sonderlich finanzkräftig sind.
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 Investoren setzen derzeit auf Ramsch-Anleihen in Dollar. Die Renditen der Papiere sind im Vergleich zu besser bewerteten Bonds auf ein so niedriges Niveau gedrückt worden, wie es zuletzt vor der Kreditkrise zu sehen war. Dahinter stehen nicht zuletzt Wetten darauf, dass die Fed ihre lockere Geldpolitik fortsetzen wird. Der Renditeabstand von Bonds mit der Note „BB”, der höchsten im Bereich Ramsch-Anleihen, zu „BBB‘‘-Papieren fiel bis zum 28. Oktober auf unter 1,16 Prozentpunkte - die geringste Differenz seit Juli 2007. Das belegen Indexdaten von Bank of America Merrill Lynch. Im Dezember 2008 war ein Rekord-Abstand von 6,35 Prozentpunkten erreicht worden.
Noch im Juni hatten die so genannten Hochzins-Anleihen den schlimmsten monatlichen Verlust in nahezu zwei Jahren erlitten. Damals deutete vieles darauf hin, dass die Fed ihre monatlichen Anleiheaufkäufe im Volumen von 85 Mrd. Dollar zurückfahren wird.
Doch inzwischen locken die Papiere wieder Firmen wie UBS AG und BlueCrest Capital Management LLP an. Strategen der Bank of America prognostizieren, dass die Rally bis zum Jahresende anhalten wird. Gleichzeitig warnen sie vor einer Schwächephase in den ersten drei Monaten 2014. ‘„Der Markt wird bis Jahresende weiter auf der Suche nach Rendite sein“, sagte Michael Contopoulos, Chef für Hochzins- Strategie bei Bank of America, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. ‘„Das ist auch etwas gefährlich. Falls die Markterwartungen zu weit hinauslaufen und dann die Fed kommt und sagt, wir reduzieren im Januar oder März, dann ist die Asset-Klasse für eine Überraschung fällig.’„

„Langsames Wachstum kommt den Hochzins-Anleihen zugute“

Ramsch-Anleihen - also Bonds, die bei Moody’s Investors Service eine Note unter ‘‘Baa3’’ und bei Standard & Poor’s ein Rating unter ‘‘BBB-’’ haben - befinden sich derzeit auf dem besten Weg für die im Vergleich zu qualitativ hochwertigen ‘‘Investment-Grade‘‘-Anleihen beste Jahresentwicklung seit 2009. Hochzins-Bonds haben bislang in 2013 einen Ertrag von 6,23 Prozent gebracht, verglichen mit einem Verlust von 0,94 Prozent bei Qualitäts-Bonds. Das belegen Indexdaten, die Bank of America Merrill Lynch zusammengetragen hat.
‘‘Das derzeitige Umfeld eines langsamen aber positiven Wachstums kommt einer Anlageklasse wie den Hochzins-Anleihen wirklich zugute’’, sagte Mark Haefele, der weltweite Chef für Investments bei UBS Wealth Management in Zürich. ‘‘Es ist über die nächsten sechs Monate ein gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis angesichts der Tatsache, dass die Erwartungen einer Straffung weiter herausgeschoben werden.’’ Bei ihrer Sitzung in dieser Woche entschied sich die Fed dafür, an ihrer Politik nichts zu ändern und die Anleihenkäufe unverändert fortzusetzen.
Davor hatte am Dienstag Laurence D. Fink, der Vorstandschef von BlackRock Inc., gewarnt. Sein Unternehmen verwaltet rund 4,1 Billionen Dollar und ist damit der größte Vermögensverwalter der Welt. ‘‘Es ist unerlässlich, dass die Fed mit der Rücknahme beginnt’’, sagte Fink. Er bezog sich dabei auf die Anleihekäufe der Notenbank. ‘‘Wir haben wieder echte blasen-artige Märkte gesehen. Wir haben einen riesigen Zufluss am Aktienmarkt gehabt. Wir haben gesehen, wie sich Unternehmensbond-Spreads dramatisch angenähert haben. Wir haben abermals Probleme mit einem übereifrigen Markt’’.
Haefele von UBS ist zuversichtlicher. ‘‘Wir bleiben bei unserem sechsmonatigen taktischen Ausblick der Asset-Klasse gegenüber positiv eingestellt’’, sagte er. Seine Sparte Global Asset Management verwaltete zum 30. Juni rund 621 Mrd. Dollar. ‘‘Man muss Risiken eingehen, um etwas zu verdienen, weil die Bar-Zinsen bei null liegen.’’

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