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Mittwoch, 9. April 2014

Kerry: Russland für Unruhen in Ostukraine verantwortlich USA drohen mit Truppenverstärkung in Europa

Kerry: Russland für Unruhen in Ostukraine verantwortlichUSA drohen mit Truppenverstärkung in Europa

Was hat Moskau mit den Unruhen im Osten der Ukraine zu tun? Für die USA ist die Sache klar. Außenminister Kerry macht russische Agenten für die zunehmende Eskalation verantwortlich. Jetzt denken die USA sogar darüber nach, ihre Truppen in Europa wieder aufzustocken.
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Die USA haben Russland vorgeworfen, im Osten der Ukraine Chaos stiften zu wollen. US-Außenminister John Kerry beschuldigte Moskau, "russische Provokateure und Agenten" in die Region entsandt zu haben, um das Nachbarland weiter zu destabilisieren. Kommende Woche werde er sich mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen, sagte Kerry. Moskau warnte vor der Gefahr eines "Bürgerkriegs". Ein US-Regierungsbeamter kündigte zudem an, dass Washington seine Truppenpräsenz in Europa neu bewerten wolle.
Die Versuche zur Destabilisierung der Ukraine seien "illegal, illegitim" und "absolut inakzeptabel", sagte Kerry vor dem US-Senat. Es solle Unruhe gestiftet werden, um eine mögliche militärische Intervention zu rechtfertigen. "Wir werden uns nicht in die Irre führen lassen von einem möglichen Vorwand für eine Militärintervention, wie wir es bei der Krim beobachten konnten", sagte Kerry.
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Er werde sich in der nächsten Woche in Europa mit Lawrow treffen, kündigte der US-Außenminister an. Kerry hatte am Montag in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister einen baldigen Krisengipfel mit Vertretern aus Kiew, Moskau und der EU vorgeschlagen.

Lawrow kontert mit Vorwürfen

Moskau erklärte seine Bereitschaft zu einem solchen Treffen, forderte aber die Beteiligung von Vertretern aus dem Süden und Osten der Ukraine. Möglich sei etwa, Kandidaten aus diesen Regionen für die vorgezogene Präsidentenwahl am 25. Mai zu den Gesprächen einzuladen, sagte Lawrow.
Vorwürfe des Weißen Hauses, Russland steuere die Proteste im Osten der Ukraine, wies er zurück. "Unsere amerikanischen Partner versuchen die Situation zu analysieren, indem sie anderen ihre eigenen Angewohnheiten nachsagen", sagte Lawrow mit Blick auf die Unterstützung der proeuropäischen Proteste auf dem Maidan durch die USA.
Angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine erwägt das US-Verteidigungsministerium eine Überprüfung der Truppenreduzierungen in Europa. Washington wolle zwar keine Konfrontation mit Russland, sagte der ranghohe Pentagon-Beamte Derek Chollet bei einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses in Washington. Das jüngste Vorgehen Moskaus könne aber eine Neubewertung der US-Truppenstärke sowie "künftiger Verlegungen und Übungen" in Europa erforderlich machen.

Einst 285.000 Soldaten in Europa stationiert

Derzeit sind noch rund 67.000 US-Soldaten in Europa stationiert. Der Großteil von ihnen steht in Deutschland (40.000), Italien (11. 000) und Großbritannien (9500). Die USA haben in den vergangenen Jahren eine Reihe von europäischen Stützpunkten geschlossen. Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Sowjetunion im Jahr 1991 waren 285.000 US-Soldaten in Europa stationiert.
"Russlands illegale Intervention in der Ukraine ist eine Herausforderung für unsere Vision eines geeinten, freien und friedlichen Europas", sagte Chollet, der beim Pentagon für internationale Sicherheitsfragen verantwortlich ist. "Es sorgt für Instabilität an den Grenzen der Nato." Einzelheiten zu der möglichen Überprüfung der US-Präsenz in Europa nannte der Spitzenbeamte aber nicht. Das US-Militär richtet seinen Fokus seit dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama zunehmend auf Asien.
Quelle: n-tv.de , vpe/AFP/rts

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