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Mittwoch, 16. April 2014

Der Prozess gegen den ehemaligen Fußballmanager Uli Hoeneß hinterlässt Spuren: Immer mehr Steuerhinterzieher zeigen sich an. In den ersten drei Monaten waren es schon 13.000.


Nach dem UrteilDreimal so viele Selbstanzeigen wegen Hoeneß

  ·  Der Prozess gegen den ehemaligen Fußballmanager Uli Hoeneß hinterlässt Spuren: Immer mehr Steuerhinterzieher zeigen sich an. In den ersten drei Monaten waren es schon 13.000.
© DPAVergrößern13.000 Deutsche haben sich im ersten Quartal selbst angezeigt.
Die Haftstraße gegen den ehemaligen FC Bayern-Präsidenten Uli Hoeneßbeeindruckt offenbar viele andere Steuerhinterzieher. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben sich angeblich gut 13.000 Personen bei den Finanzämtern gemeldet, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ und bezieht sich dabei auf Daten der jeweiligen Landes-Finanzministerin. Das sind dreimal so viele wie während derselben Zeit des vergangenen Jahres.
Besonders stark stieg die Zahl beispielsweise in Nordrhein-Westfalen. Dort zeigten sich 2656 Personen selbst an, das sind fünf Mal so viele wie im ersten Jahresviertel 2013. In Bayern vervierfachte sich die Zahl auf 2030 Menschen. Ähnlich stark stiegen die Selbstanzeigen demnach in Hessen (1327), Rheinland-Pfalz (1684) und Baden-Württemberg (2669).
Für die Staatskasse bedeutet das einen zusätzlichen Geldregen. In Bayern schätzt das Finanzministerium, dass durch die nachgemeldeten Kapitalerträge in der Schweiz zusätzliche Steuereinnahmen von 80 Millionen Euro entstehen. In Hessen wurden die Nachzahlungen vorläufig auf beinahe 60 Millionen Euro festgesetzt, teilte das Finanzministerium in Wiesbaden schon vor ein paar Tagen mit.
„Wir erwarten dieses Jahr noch einen sprunghaften Anstieg, denn zum 1. Januar 2015 wird die Selbstanzeige deutlich verschärft“, erklärte der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU). „Die Steuerschlupflöcher werden geringer und damit die Selbstanzeigen mehr.“
Ins Rollen gekommen sein dürfte diese Anzeigenlawine wesentlich durch den Prozess und das Urteil gegen Uli Hoeneß. Das Verfahren hatte tagelange die Schlagzeilen beherrscht. Hoeneß ist wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden - ohne Bewährung.
Daneben dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass das von der schwarz-gelben Bundesregierung avisierte Steuerabkommen mit der Schweiz scheiterte. Zugleich machen infolgedessen Schweizer Banken größeren Druck auf ihre Kunden, sich steuerehrlich zu machen („Weißgeld-Strategie“), heißt es.

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