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Freitag, 24. Oktober 2014

Der italienische Staat hat mit einer neuen sogenannten „Patriotenanleihe“ deutlich weniger Geld eingesammelt als in früheren Verkaufsrunden. Marktbeobachter spekulieren über die Gründe für die schwache Nachfrage


StaatsanleihenItalien sammelt weniger Geld ein

Der italienische Staat hat mit einer neuen sogenannten „Patriotenanleihe“ deutlich weniger Geld eingesammelt als in früheren Verkaufsrunden. Marktbeobachter spekulieren über die Gründe für die schwache Nachfrage.

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Italien sammelt am Anleihenmarkt weniger Geld ein. Wie das Finanzministerium in Rom mitteilte, wurden Papiere im Wert von 7,51 Milliarden Euro verkauft. Im April hatte das Land mit einer ähnlichen Anleihe noch mehr als 20 Milliarden Euro eingesammelt. Zudem besserte das Schatzamt während des mehrtägigen Verkaufs beim Zinskupon nach: Wurde zunächst ein Zins von 1,15 Prozent versprochen, liegt er nun bei 1,25 Prozent.
Die „BTP Italia“, wie Patriotenanleihen im Fachjargon heißen, ist ein relativ neues Instrument, mit dem sich der italienische Staat vor allem an Anleger mit kleinerem Geldbeutel wendet. Die Anleihen sind inflationsgesichert. Das heißt, dem Käufer wird eine garantierte Verzinsung versprochen, die sich mit steigender Teuerung erhöht. In einem deflationären Umfeld mit fallendem Preisniveau sinkt die Verzinsung aber nicht unter die Mindestrendite. Das neue Papier ist im Jahr 2020 fällig.
Marktbeobachter spekulierten über die Gründe für die schwache Nachfrage. In einem Kommentar der italienischen Großbank Unicredit wird zum einen das geringe Zinsniveau genannt, das die Sparneigung grundsätzlich mindere. Zudem seien die Rahmenbedingungen für inflationsgeschützte Anleihen in einem Umfeld fallender oder schwach steigender Verbraucherpreise nicht besonders gut. Außerdem verweist Unicredit-Expertin Chiara Cremonesi darauf, dass derzeit Patriotenanleihen im Wert von etwa 100 Milliarden Euro im Umlauf seien. Das hohe Volumen dämpfe die Nachfrage nach zusätzlichen Papieren.
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