Sparzwang und MilliardenstützeIn Russland droht eine Bankenkrise
28. Januar 2015
Die britische Ausgabe von businessinsider.com zitiert in ihrem Bericht das Zentrum für makroökonomische Analysen und kurzfristige Vorhersagen, ein unabhängiges russisches Forschungsinstitut, mit einer schockierenden Prognose: Jede fünfte russische Bank sei noch in diesem Jahr von der Pleite bedroht. Bei ihnen lägen insgesamt 192 Milliarden Dollar Auslandsschulden, von denen 70 Prozent auf US-Dollar lauten.
Durch die Abwertung des Rubel gegenüber dem Dollar wird die Schuldenlast immer größer. Im vergangenen halben Jahr hat der Rubel fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt.
Betroffen seien demnach vor allem kleine regionale Banken, während die Großbanken auf Unterstützung durch den Staat hoffen können. Die russische Regierung hat den Bankensektor bereits mit 2,4 Milliarden Dollar gestützt, darunter Banken wie VTB und Gazprombank.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters schon vergangene Woche berichtete, könnte Russland nochmals 40 Milliarden Dollar benötigen, um eine Bankenkrise abzuwenden. Der Chef der Bank VTB 24 erwartet einen Rückgang der Zahl bei kleinen, mittleren und großen Bank in diesem Jahr. "Es wird für alle Banken hart. Die schwächsten werden den Markt verlassen", sagte Mikhail Zadornov.
Die russische Zentralbank hat die Regularien für Banken bereits gelockert und die russische Regierung hat bereits versprochen, der Branche mit umgerechnet rund 19 Milliarden Dollar zu helfen. Faule Kredite und der Verfall des Rubel belasten vor allem kleine und mittlere russische Unternehmen, berichtet auch die russische Tageszeitung Vedomosti.
Erst am Dienstag hat die Ratingagentur Standard & Poors die Bonitätsnote für Russland auf Ramschniveau gesenkt. Dadurch wird es für Unternehmen und Banken teurer, sich im Ausland zu refinanzieren.
http://www.wiwo.de/politik/ausland/sparzwang-und-milliardenstuetze-in-russland-droht-eine-bankenkrise/11295746.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen