Sollte jedoch
die EZB im Fall einer Griechenland-Pleite Nein sagen, stünden die
Hellenen dennoch nicht auf dem Trockenen, sagte der Vorstand der
europapolitischen Denkfabrik: "Selbst für diesen Fall gibt es ein
Schlupfloch." Denn das EZB-System habe den nationalen
Mitgliedsnotenbanken in der Finanzkrise ein besonderes Instrument an die
Hand gegeben: die sogenannte Emergency Liquidity Assistance (ELA).
Griechische Notenbank kann Banken mit Geld versorgen
Dieses Instrument gestatte es einer nationalen Zentralbank, den Geschäftsbanken
notfalls Kredite in Euro zu geben und so die Liquiditätsversorgung im
eigenen Land sicherzustellen. Allein die nationale Zentralbank
entscheide, welche Sicherheiten sie dafür akzeptiert.
Die griechische
Notenbank könnte somit Euro drucken und trotz Staatspleite griechische
Anleihen weiter als Sicherheiten annehmen. "Um die griechische
Zentralbank daran zu hindern, eigenmächtig Euro zu drucken, bedürfte es
einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Notenbanken", sagte Gerken. Es müssten
somit zwölf der 17 Euro-Staaten beschließen, dass den Griechen dieses
Instrument aus der Hand genommen wird.
Da alle
Südeuropäer sowie die Franzosen die EZB lieber heute als morgen als
willfährige Gelddruckmaschine sähen, sei mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit
nicht zu rechnen. Angesichts dieser Hindernisse für ein Ausscheiden der
Griechen lautet Gerkens Fazit: "Wir sind verraten und verkauft."
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