Juncker warnt Griechen vor Euro-Austritt
"Wenn die radikale Linke gewinnt - was man nicht ausschließen kann - sind die Folgen für die Währungsunion nicht absehbar", sagte Juncker in einem Interview der österreichischen Zeitung "Kurier", das am Samstag veröffentlicht wurde. "Ich kann jeden nur davor warnen, sich von der Währungsunion zu verabschieden. Der innere Zusammenhalt der Euro-Zone wäre gefährdet." Ein Austritt Griechenlands wäre - unabhängig von ökonomischen und sozialen Folgen für Griechenland selbst - ein Schaden für die Euro-Zone und für deren Zusammenhalt. "Das gilt es zu verhindern. Das hätte eine verheerende Signalwirkung. Das muss den Griechen bewusst sein", sagte Juncker.
Zugleich erteilte er Überlegungen eine Absage, Griechenland könnten wesentliche Erleichterungen gewährt werden. "Über die Substanz des Sparprogrammes für Griechenland kann nicht verhandelt werden", betonte er. "Die Vorstellung, man bekämpft Schulden mit nochhöheren Staatsschulden und Haushaltsdefiziten, ist aberwitzig. Das muss den Griechen klar sein."
Am Vortag war aus EU-Kreisen verlautet, die Euro-Länder seien bereit, Griechenland einen gewissen Spielraum bei der Umsetzung der Sparziele zu geben. Die Vorgaben selbst könnten zwar nicht geändert werden, sagte ein hochrangiger EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei aber möglich, der neuen Regierung in Athen dabei entgegenzukommen, auf welchem Weg sie diese Ziele erreicht.
http://de.reuters.com/article/idDEBEE85F00120120616
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